Durch die Luft wirbelnde Bälle, virtuos durch schwingendeTücher und Ausfallschritte der besonderen Art: Keine Frage – zu sehen und zu erleben gab es so einiges im Rahmen des Trainings der U14 des Halleschen FC am 10. Februar 2021. Insgesamt 19 Spieler absolvierten unter Anleitung des sportpsychologischen Experten und zertifizierten Life Kinetik-Trainers Janosch Daul 90 Minuten der besonderen Art: Ein Life Kinetik-Bewegungsprogramm über die Internetplattform Zoom.
„Life was?“, werden sich nun vermutlich viele denken. Life Kinetik ist ein Bewegungsprogramm, das auf Grundlage der modernen Gehirnforschung entwickelt wurde. Und den Menschen, ganz gleich ob Sportler, Führungskraft, Elternteil, Lehrer oder Rentner, dabei unterstützt, Potentiale auszuschöpfen. Vielfältigste Bewegungsübungen und Wahrnehmungsaufgaben, die mit kognitiven Herausforderungen kombiniert werden, führen zu einer Neubildung von Nervenzellen, wodurch der Mensch leistungsfähiger wird. Die Formel des Programms lautet: Wahrnehmung + Gehirnjogging + Bewegung = mehr Leistung.
Durch das gezielte Ansprechen dieser drei Komponenten wird eine bessere Vernetzung und – damit einhergehend – eine bessere Nutzung aller Areale des Gehirns angestrebt. Die drei zentralen Trainingsbereiche des Bewegungsprogramms lauten flexible Körperbeherrschung, Wahrnehmung und kognitive Fähigkeiten.„Wir haben uns bewusst für neue Trainingsreize entschieden, um die Leistungsoptimierung unserer Spieler auf einer neuen, bisher unbekannten Ebene voranzutreiben. Dabei haben wir einen wichtigen Schritt in der ganzheitlichen Entwicklung unserer Spieler angestoßen und versteckte Potentiale hervorgerufen. Für die Arbeit in unserem Nachwuchs sollten diese Trainingsformen einen höheren Stellenwert bekommen“, ist U14-Trainer Marwin Wolf von Life Kinetik überzeugt.
Bei Life Kinetik werden Übungen, anders als punktuell beispielsweise im Leistungssport, in dem es Bewegungen zu perfektionieren gilt, nie so lange ausgeführt, bis sie vollkommen beherrscht werden. Sobald von zehn Versuchen ungefähr fünf gelingen, folgt die nächste Schwierigkeitsstufe. Der Teilnehmer hat also immer ein neues Ziel vor Augen. Fehler und Nicht-Gelingen sind bei Life Kinetik ausdrücklich erwünscht – denn in genau diesen Momenten sucht unser Gehirn fieberhaft nach Lösungswegen, was die gewünschten Veränderungsprozesse in unserer Schaltzentrale auslöst. Und genau das ist es, was dieses Bewegungsprogramm ausmacht: Selbst während wir Fehler machen, lernen wir dazu! Somit kann ein Jeder, egal ob jung oder alt, egal ob motorisch begabt oder eher weniger, Life Kinetik-Übungen problemlos durchführen und bei einer entsprechenden Trainingsgestaltung nachhaltig und langfristig profitieren.„Wir haben ganz vielfältige Übungen durchgeführt, bei denen der Schwierigkeitsgrad immer weiter gesteigert wurde. Viele neue Gesichtspunkte der Weiterentwicklung konnten wir kennenlernen, die großen Spaß bereitet haben. Uns wurde aufgezeigt, wie diese Trainingsform uns im Leistungssport voranbringen wird“, fasst Ole Pörschmann, Spieler der U14, den Workshop zusammen.
In der Einheit stand eine bunte Mischung aus Theorie und Praxis auf der Agenda. Die übergeordnete Zielstellung bestand darin, eine abwechslungsreiche, den Alltag aufbrechende Einheit durchzuführen, im Rahmen derer das Gehirn der Spieler aktiv gefördert und gefordert wurde. Ein besonderes Highlight bestand für die Jungs in der Durchführung der Übung Parallelball, bei der zwei Bälle gleichzeitig hochgeworfen, währenddessen die Arme überkreuzt und die Bälle anschließend wieder mit geöffneten Händen gefangen werden mussten. Neben zahlreichen praktischen Übungen sorgten auch einige Videosequenzen, die aufzeigten, welche (schmerzhaften) Konsequenzen mangelnde kognitive Fähigkeiten im Alltagsleben und Spitzensport mit sich bringen, für so manchen Lacher. Darüber hinaus wurde interaktiv erarbeitet, inwiefern Fußballer von Life Kinetik-Übungen profitieren können und mit anschaulichen Beispielen aufgezeigt, dass die Durchführung dieses Bewegungsprogramms im heutigen Spitzensport weit verbreitet ist. „Unter der professionellen Leitung unseres sportpsychologischen Experten Herrn Daul konnten wir unbekannte Potentiale entdecken und ausreizen. Es fördert die Koordination und den Kopf, war nicht einfach und hat dennoch Spaß gemacht“, äußert sich Mika von Zansen, Vize-Kapitän der U14, zu dem Event. „Diesen Weg sollten wir auch auf dem Platz verfolgen.“