Der FSV Zwickau macht traditionell aus wenig viel. Seit 2016 behaupten sich die Westsachsen in der 3. Liga, sind für ihren tapferen und bisher stets erfolgreichen Kampf um den Klassenerhalt respektiert und gefürchtet.

In Zwickau gibt es nicht nur die Mauritius Brauerei und das Horch Museum, sondern natürlich auch den FSV mit seinem schmucken Stadion. Dieses ist ein reines Fußballstadion im Stadtteil Eckersbach. Es wurde von Februar 2015 bis August 2016 auf der Fläche eines ehemaligen Plattenbauviertels erbaut und ist seitdem die Heimstätte des FSV Zwickau. Die erste Partie im neuen Stadion war am 22. August 2016 das DFB-Pokalspiel der ersten Runde zwischen dem FSV Zwickau und dem Hamburger SV, das die Hamburger mit 1:0 für sich entschieden. Ursprünglich wollte die Stadt Zwickau das Westsachsenstadion renovieren. Da die Kosten jedoch zu hoch wurden, stoppte die Stadt die Renovierungsarbeiten und entschied, für den Verein ein neues Stadion bauen zu lassen, welches die Anforderungen der 3. Liga erfüllt.

Von der Saison 1994/95 bis 1997/98 spielte der FSV in der 2. Bundesliga. Während dieser vier Spielzeiten wurde 1995/96 sogar der Aufstieg in die Bundesliga nur knapp verpasst. Im Jahre 1998 stieg der FSV wieder in den Amateurbereich ab. Vorausgegangen war Ende 1996 die Entlassung des Erfolgstrainers Gerd Schädlich. In der Saison 1999/2000 musste der FSV in die Insolvenz gehen, Seitdem hießen die Ziele beim FSV v.a. Konsolidierung der Finanzen und sportlicher Neuanfang. 2005 stieg der Verein aus der Südstaffel der Oberliga Nordost (damals vierte Liga in Deutschland) in die Landesliga Sachsen ab, der direkte Wiederaufstieg gelang. Im Jahre 2010 musste erneut Insolvenz angemeldet werden. 2012 gelang der Aufstieg in die Regionalliga Nordost. In der Saison 2014/15 verspielte der FSV in einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem 1. FC Magdeburg erst am vorletzten Spieltag die Meisterschaft der Regionalliga Nordost und damit die Relegation um den Aufstieg in die 3. Liga. In der Saison 2015/16 belegte der FSV aufgrund des besseren Torverhältnisses den ersten Platz vor dem punktgleichen Berliner AK. In den Spielen um den Aufstieg in die 3. Liga traf das Team von Trainer Torsten Ziegner auf die SV Elversberg. Das Hinspiel im Saarland endete 1:1. Das Rückspiel im Plauener Vogtlandstadion ging mit 1:0 an den FSV, wodurch dieser zum ersten Mal in die 3. Liga aufstieg. Nach einer schwachen Hinrunde in der Saison 2016/17 mit nur 17 Punkten (Platz 19) und finanziellen Problemen, die eine Nachlizenzierung erforderlich machten, erzielte der FSV in der Rückrunde sensationelle 39 Punkte und wurde letztlich 5. der Tabelle. Die Saison 2017/18 lief insgesamt sehr durchwachsen für den FSV, er wurde mit 41 Punkten am Ende nur 15. Die Saison 2018/19 lief wieder deutlich besser, der FSV landete auf Rang 7 mit 52 Punkten. In der Vorjahres-Saison 2019/20 reichten 44 Punkte und ein um ein Tor besseres Torverhältnis gegenüber dem Chemnitzer FC, um als 16. der Tabelle dem Abstieg noch grade so zu entrinnen.

Vor der Saison 2020/21 haben 10 Spieler den FSV verlassen. Die Zugänge können sich aber sehen lassen: Felix Drinkuth vom HFC, Steffen Nkansah (Eintracht Braunschweig), Manfred Starke (1. FC Kaiserslautern) und Maximilian Wolfram (FC Ingolstadt 04) bringen eine Menge Qualität mit. Und bis auf Stürmer Elias Huth, der nach seiner Leihe zurück zum 1. FC Kaiserslautern ging und Gerrit Wegkamp, der in der Winterpause zu Preußen Münster wechselte, fehlen dem FSV keine Stammspieler. Wichtig waren die Verlängerungen mit Stammkeeper Johannes Brinkies und Stürmer Ronny König. Zwickaus Trainer Joe Enochs hat die grundsätzlich schweren Bedingungen in Zwickau von Beginn an angenommen und macht seit mehr als zwei Jahren das Beste draus, auch wenn er um die Jahreswende in die Kritik geriet. In zwei von vier Spielzeiten ging es für den FSV in Richtung oberes Tabellendrittel, zweimal war Abstiegskampf angesagt. In dieser Saison kämpfen die Sachsen wie viele Teams gegen den Abstieg, sind aber eigentlich eher stärker als im Vorjahr einzuschätzen.

Derzeit belegt der FSV mit 28 Punkten Rang 11 der Tabelle, hat noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand und hat einen Lauf! Im bislang sehr starken Jahr 2021 gab es ein 2:1 gegen den VfB Lübeck, ein 0:2 gegen Ingolstadt, ein 1:1 in Verl, ein 2:1 in Unterhaching, ein 3:1 gegen Duisburg und ein 1:0 bei 1860 München, somit satte 13 Punkte. Daheim holte der FSV in 11 Spielen bislang 10 Punkte.

Der HFC ist zum fünften Mal Gast in der GGZ-Arena. Von den bisherigen insgesamt 9 Spielen in 5 gemeinsamen Drittligajahren konnte der HFC drei für sich entscheiden, viermal gewann der FSV und zwei Spiele endeten unentschieden. Die bisherigen vier Spiele in Zwickau endeten aus Sicht des HFC 0:2, 1:1, 0:2 und 1:5 im Vorjahr, der HFC konnte dort somit noch keinen Sieg erringen. Das Hinspiel dieser Saison in Halle endete Mitte Oktober 2:0 für den FSV.

Bester Torschütze des FSV in der laufenden Saison ist Morris Schröter (7 Tore) vor Altmeister Ronny König (5 Tore). Beste Spieler (lt. Kicker) sind Torhüter Johannes Brinkies (Note 2,78) vor Morris Schröter und Davy Frick (3,22 bzw. 3,35).