Natürlich stand nach Abpfiff des Derbys zwischen dem Halleschen FC und dem 1.FC Magdeburg der späte Siegtorschütze Terrence Boyd im Mittelpunkt des medialen Interesses. Doch der „Held des Tages“ wusste sehr genau, dass dieser wichtige Erfolg viele Väter hatte.

„Zu 90 Prozent gehört dieser Treffer Niklas Landgraf“, lobte Terrence Boyd den Vorlagengeber für seine perfekte und punktgenaue Eingabe. Zur Wahrheit gehört dann aber auch: Nicht viele Spieler hätten diesen tollen Assist auch so entschlossen verwertet. Es gehörte nämlich eine große Portion Mut dazu, sich gegen Torwart und Innenverteidiger so vehement und ohne Rücksicht auf eigene körperliche Unversehrtheit ins Getümmel zu stürzen, wie es der HFC-Torjäger bei seinem bereits zehnten Saisontreffer getan hat.

Im Fokus standen neben diesen beiden Protagonisten auch andere. Eigentlich alle, die auf dem Rasen standen oder auf Bank und Tribüne mitfieberten. Denn dieses hart erkämpfte 1:0 war Resultat einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Kai Eisele hielt zum zweiten Mal in Folge die Null fest, Fabian Menig rackerte beim Startelfdebüt 90 Minuten wie besessen, die Innenverteidigung mit Stipe Vucur und Sören Reddemann hatte stets den Kopf oben, Julian Guttau sorgte nach der Pause für ordentlich Schwung und im Mittelfeld rackerten Antonios Papadopoulos und Jonas Nietfeld beim Lückenschließen fleißig wie gewohnt. Apropos Fleiß: Michael Eberwein war unermüdlich unterwegs, erarbeitete sich seine Torchancen im wahrsten Sinne des Wortes und kassierte anschließend noch ein Extralob vom Siegtorschützen. „Er nimmt mir viel Arbeit ab“, weiß Terrence Boyd um den Wert seines nimmermüden Nebenmannes. Auch der Trainer wollte wie üblich niemanden herausheben aus einer guten Mannschaft. „Alle haben ihren Job gemacht, waren kompakt und wollten den Sieg einen Tick mehr als der Kontrahent“, lautete das kleine und doch große Kompliment an sein Team, das sich in letzter Minute selbst belohnte. Ein Erfolg mit vielen Vätern eben.