Der SV Wehen Wiesbaden führt die ewige Tabelle der 3. Liga an. Fast 400 Spiele haben die Hessen in dieser Spielklasse absolviert – und wollen trotzdem möglichst nur noch die restlichen in dieser Saison dort bestreiten. Erklärtes Ziel ist der Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Die Heimstätte des SV Wehen Wiesbaden trägt den Namen des Hauptsponsors Brita. Die Arena aus Stahlrohrtribünen wurde im Oktober 2007 nach einer Bauzeit von nur vier Monaten fertiggestellt. Der Bau eines neuen Stadions war mit dem Aufstieg des SV Wehen in die 2. Bundesliga notwendig geworden. Das alte Stadion am Halberg in Wehen als Spielstätte wurde zugunsten des Plans, ins nahe gelegene Wiesbaden umzuziehen, aufgegeben. Der ehemalige SV Wehen nennt sich seither SV Wehen Wiesbaden (SVWW).

Die Brita-Arena ist ein reines Fußballstadion. Alle Plätze sind überdacht. Die voraussichtliche Nutzungsdauer als Heimspielstätte des SVWW betrug ursprünglich fünf Jahre. Hiernach war der Bau eines neuen Stadions geplant. Jedoch wurde ein geeigneter Standort für den Neubau nicht gefunden. Im Oktober 2014 beschloss der Magistrat der Stadt Wiesbaden einen geänderten Bebauungsplan, so dass nun die baurechtlichen Voraussetzungen für ein dauerhaftes Stadion an der bisherigen Stelle geschaffen sind. Zudem wurde eine Erweiterung der Zuschauerkapazität auf bis zu 15.200 Zuschauerplätze genehmigt. 2016 wurde beschlossen, dass die Westtribüne durch einen festen Neubau ersetzt werden soll, um somit die Auflagen der DFL hinsichtlich Zuschauerkapazität, Kamerapositionen etc. erfüllen zu können. Nord-, Ost- und Südtribüne sollen in ihrer bisherigen Form bestehen bleiben. Der Neubau soll im Sommer 2021 fertiggestellt sein. Der Spielbetrieb läuft während der Bauarbeiten weiter. Falls dennoch für einzelne Spiele in ein anderes Stadion ausgewichen werden muss, ist dafür das Mainzer Bruchwegstadion vorgesehen.

Seit dem Abstieg aus der 2. Bundesliga 2009 spielte der SVWW ununterbrochen zehn Saisons 3. Liga. Er zählte oftmals zu den Aufstiegsfavoriten, begründet durch die Wirtschaftskraft der Landeshauptstädter, Etat und Personal. Diesen Anforderungen wurde der Verein lange jedoch nicht gerecht, ehe in der Saison 2018/19 der Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga gelang. Die Freude währte jedoch nur kurz. Der SVWW stieg postwendend wieder ab.

Wesentlichen Anteil am Aufstieg hatte Trainer Rüdiger Rehm (zuvor Sonnenhof Großaspach und Arminia Bielefeld), der die Mannschaft im Februar 2017 übernommen hatte. Er soll die Mannschaft nun wieder zurück in die 2. Bundesliga führen. Wie für einen Absteiger typisch, kam es im Sommer zu einem großen Umbruch. 22 Spieler haben Wiesbaden verlassen, einige Leistungsträger, einige Bankdrücker und einige Nachwuchsspieler ohne Perspektive. Noch da sind beispielsweise Kapitän Sebastian Mrowca, die Routiniers Stefan Aigner, Sascha Mockenhaupt und Benedikt Röcker oder auch Michel Niemeyer und Phillip Tietz. Unter den Neuen ist viel Zweitliga-Erfahrung. Dennis Kempe (Aue), Florian Carstens (St. Pauli), Marc Lais (Regensburg) und Johannes Wurtz (Darmstadt) sollen dem SVWW beim Neuanfang helfen. Besonders schmerzlich war der Weggang von Torjäger Manuel Schäffler (für 800.000 Euro) nach Nürnberg.

Vor der Saison war klar, dass sich der SVWW würde finden müssen. Wenn das gelingt, da sind sich die Experten einig, können die Hessen wieder ganz oben mitspielen. Der Saisonstart geriet demgemäß durchwachsen. Glanzvollen Auftritten (z.B. das 4:0 in Uerdingen) folgten weniger glanzvolle (2:4 gegen Bayern II, 1:4 in Ingolstadt, 1:4 in Duisburg). Zuletzt hieß es 2:1 gegen Hansa Rostock, 1:4 in Duisburg, 4:2 gegen Lübeck und 2:2 bei 1860 München. Der SVWW liegt im Ergebnis derzeit auf Rang 6, in Lauerstellung zu den Spitzenplätzen. Daheim wurden bislang in 8 Spielen 14 Punkte erzielt. In dieser Woche verpflichtete der SVWW mit dem schwedischen Stürmer und Nationalspieler Gustaf Nilsson sowie Lucas Bromme vom BFC Dynamo zwei neue Spieler und unterstrich damit seine Aufstiegsambitionen.

Der HFC reist zum nunmehr achten Mal in die Brita-Arena. Von den bisherigen insgesamt 14 Spielen in sechs gemeinsamen 3. Liga Jahren konnte der HFC 4 für sich entscheiden, bei 2 Unentschieden und 8 Niederlagen. Der bislang einzige Sieg in der Brita-Arena gelang im Januar 2014 mit 3:0 (Torschützen vor 2.451 Zuschauern Ziegenbein, Gogia und Sembolo). Das letzte Spiel in Wiesbaden verlor der HFC im Oktober 2018 mit 0:2. Der letzte Sieg überhaupt gelang im September 2017 daheim mit 2:1 (Torschützen für den HFC Röser und Sliskovic).

Bester Torschütze des SVWW in der laufenden Saison ist Maurice Malone mit 6 Treffern (auch bester Scorer mit 12 Punkten). Beste Spieler (lt. Kicker) sind Abwehrspieler Dennis Kempe (Note 2,96) vor Torhüter Tim Boss (3,12).