Seinen 19. Geburtstag wird Laurenz Dehl ganz gewiss nicht so schnell vergessen. Aus mehreren Gründen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Der HFC-Youngster war nach dem 1:3 gegen Dynamo Dresden untröstlich.

Am Samstag wurde Laurenz Dehl 19 Jahre alt. An jenem Tag empfing der Hallesche FC den Drittliga-Spitzenreiter Dynamo Dresden im heimischen Stadion und die Leihgabe vom 1. FC Union Berlin wurde für die Startelf nominiert. Nicht als Geschenk, sondern weil er sich mit Leistung im Training empfohlen hatte. Erstmals durfte der Youngster auf der rechten offensiven Außenbahn ran und hatte seinen Anteil daran, dass der HFC eine starke erste Halbzeit zeigte und verdient führte. Kurz vor dem Seitenwechsel passierte es. Der bereits zuvor für ein Foul verwarnte Laurenz Dehl wollte die schnelle Ausführung eines Dresdener Freistoßes verhindern – und sah Gelb-Rot. In Unterzahl konnte Halle die Partie nach dem Wechsel nicht mehr drehen, denn zu allem Überfluss traf Dynamo wenige Sekunden nach dem Platzverweis für den jüngsten HFC-Spieler im Kader zum 1:2.

Es ehrt den Berliner, dass er ganz offen mit seinem Ärgernis umgeht. Sich nicht verkriecht, sondern sogar öffentlich um Entschuldigung bittet. Via Instagram wandte er sich am Tag nach dem Spiel an alle, die es mit dem Halleschen FC halten. Eine starke Geste. Und Basis dafür, dass Laurenz Dehl aus dem Übermut lernt und daran reift. „Er ist ein junger Spieler, der da jetzt durch muss“, meinte Offensivpartner Terrence Boyd nach Spielschluss. Auch Trainer Floran Schnorrenberg ist überzeugt davon, dass solche Erfahrungen zum Reifeprozess dazu gehören. Einen Vorwurf von der Mannschaft gab es jedenfalls nicht an das Geburtstagskind. Eher aufmunternde Worte der Kollegen.