Im achten Spiel innerhalb eines Monats ging der Mannschaft des Halleschen FC am Sonntag beim frischen Aufsteiger SC Verl nach der Pause sichtlich die Luft aus. Akku leer. Bei allem Bemühen, bei aller Moral, bei allem Wehren gegen Widerstände war diese Niederlage letztlich das Resultat der vorangegangenen Belastungen.

Nachdem die Defensive des HFC in den Spielen zuvor zu großer Stabilität gefunden hatte mit nur drei Gegentreffer in sechs Spielen, brach es in Verl über die Rot-Weißen herein. Erst landete ein unglücklich abgefälschter Schuss im hohen Bogen zum 1:0 im Netz, dann führte ein unberechtiger Freistoß nach nicht mal sechs Minuten gar zum 2:0 für den Neuling. Doch auch von diesem Doppel-Rückschlag erholten sich die Hallenser auf tiefem Boden noch einmal, spielten wütend wie druckvoll nach vorn und kämpften sich in die Partie zurück. Nach dem hochverdienten Anschlusstreffer kurz vor der Pause durch Terrence Boyd – seinem bereits neunten Saisontor – schien das Spiel wieder offen zu sein.

Doch nach dem Wechsel fiel plötzlich jeder Meter schwer. Der HFC schaffte es nicht mehr, die Flügel mit schneller Verler Spielern zu doppeln und zu sichern. Die Saalestädter kamen kaum noch in Zweikämpfe, konnten den nach ausgefallener Partie unter der Woche ausgeruhten Hausherren kaum noch folgen und kassierten folglich weitere Treffer. Selbst nach dem 4:1 gab sich das Team aus Halle nicht auf, glaubte weiter an sich und verkürzte durch das erste Tor von Stipe Vucur im HFC-Trikot nochmal auf 4:2. Allerdings war an diesem Tag schlicht nicht mehr drin. Der Geist war willig, das Fleisch in Durchgang zwei eher schwach. „Ich kann der Mannschaft keinen großen Vorwurf machen. Sie hat nach frühem Rückstand eine gute Reaktion gezeigt und hätte vor der Pause den Ausgleich verdient gehabt. Nach dem Wechsel sind wir mehr hinterher gelaufen als uns lieb war. Deshalb geht der Sieg des SC Verl in Ordnung, das erkennen wir an“, resümierte Trainer Florian Schnorrenberg. Nun gilt es wieder zu Kräften zu kommen. Am Sonnabend kommt Dynamo Dresden in den ERDGAS Sportpark. Dann will der HFC wieder 90 Minuten marschieren.