Natürlich wurde Terrence Boyd nach seinem ersten Doppelpack der Saison 2020/21 beim 2:0-Sieg gegen Viktoria Köln als Matchwinner tituliert. Und als „Retter“ der drei Punkte. Doch der so wichtige Torjäger des Halleschen FC zeigte sich trotz aller Freude und Euphorie nach Abpfiff demütig und bescheiden.

„Ich war nur derjenige, der es vollendet hat“, gab Terrence Boyd das Lob an seine Mitspieler weiter. Nicht nur an Lukas Boeder und Julian Derstroff, die das 1:0 mustergültig vorbereitet hatten. Sondern an das ganze Team. „Wie wir gearbeitet haben gegen diese starke Kölner Mannschaft, wie wir arbeiten mussten aufgrund ihrer Dominanz vor allem vor der Pause, das war schon aller Ehren wert“, resümierte der Doppeltorschütze und berichtet mit einem Augenzwinkern aus dem „Nähkästchen“: „In der Pause wussten wir, dass wir dieses Spiel nach Punkten nicht gewinnen werden. Aber wie beim Boxen geht vielleicht ein Lucky Punch“, lachte der nunmehr sechsfache Knipser.

Es war weit mehr als ein glücklicher Treffer. Denn nach knapp einer Stunde Spielzeit wurde der HFC gegen bis dahin druckvolle Kölner immer stärker und zielstrebiger, was auch mit den Einwechslungen der Tempodribbler Julian Guttau und Julian Derstroff einher ging. Es folgten Chancen – und schließlich zwei Tore, in der Schlussphase lag sogar ein dritter Treffer auf dem Silbertablett. Der HFC hatte sich in die Partie gebissen, läuferisch dagegengehalten und eiskalt zugeschlagen, als die Viktoria keine Lücke fand bei aller spielerischer Überlegenheit.

Inzwischen hat Terrence Boyd wieder sechs Tore auf dem Konto. Nur zwei Stürmer der 3. Liga waren bislang noch treffsicherer. Trainer Florian Schnorrenberg freute sich naturgemäß für die Mannschaft nach großem Aufwand, aber auch besonders für Terrence Boyd nach drei Spielen ohne Treffer des ehrgeizigen Stürmers. Der bedankte sich bescheiden bei seinen Mitspielern, ohne die er nicht erfolgreich sein könnte.