Der Hallesche FC hat das Auswärtsspiel beim KFC Uerdingen nach großem Kampf mit 1:0 gewonnen. Michael Eberwein avancierte mit seinem ersten Treffer im HFC-Trikot zum Matchwinner mit dem „goldenen Tor“ in der Düsseldorfer Arena. Das Team investierte kämpferisch alles, was nach kräftezehrendem Programm drin war – und belohnte sich selbst.
Der Hallesche FC begann mit vier Änderungen in der Anfangsformation. Lukas Boeder und Niklas Landgraf kehrten auf die Außenpositionen der Vierkette zurück, Selim Gündüz gab sein Startelf-Debüt und Michael Eberwein ersetzte den angeschlagen zu Hause gebliebenen Toni Lindenhahn. Auf schwierig zu bespielendem Rasen in Düsseldorf entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, in dem beide Teams wie schon zuletzt großen Wert auf Stabilität und Kompaktheit legten. Die besseren Chancen vor der Pause hatte dennoch der HFC. Zunächst fand Lukas Boeder mit klugem Pass in die Tiefe Michael Eberwein, der im Strafraum für Terrence Boyd ablegte. Aus zehn Metern verfehlte der Torjäger das KFC-Gehäuse (5.). Dann war es erneut Terrence Boyd, der nach Flanke von Janek Sternberg von der Strafraumgrenze abzog (11.). Und schließlich nahm der eingerückte Janek Sternberg eine Flanke von Michael Eberwein in den Rücken der Abwehr direkt, der Ball strich knapp am langen Pfosten vorbei (24.). Uerdingen tat sich gegen aufmerksame und disziplinierte Saalestädter schwer, Gelegenheiten herauszuspielen. Flache Eingaben von der linken Seite begrub Torwart Sven Müller unter sich. Die beste Chance hatte Grimaldi mit einem Drehschuss, den Sven Müller über die Latte lenkte (25.). Den letzten Abschluss vor der Pause verzeichnete Selim Gündüz an ehemaliger Wirkungsstätte, er traf mit vollem Risiko den Volleyschuss mit links aber nicht voll (43.).
Nach dem Wechsel wurde Uerdingen stärker und druckvoller, die Gäste sahen sich zunehmend in die Defensive gedrängt. Doch ein zielstrebiger Umschaltmoment führte zur Führung für den Halleschen FC, als Jonas Nietfeld den Ball durchs Mittelfeld trieb, Michael Eberwein mit klugem Laufweg die Abwehr düpierte und dann aus durchaus spitzem Winkel fulminant hoch ins lange Eck zum 0:1 traf (58.). Ein Traumtor, das erste für den Neuzugang im HFC-Trikot.
In der Folgezeit schafften es die Rot-Weißen nur noch selten, für Entlastung in Form von eigenem Ballbesitz zu sorgen. Der KFC stemmte sich mit Macht gegen die drohende Niederlage, erarbeitete sich zahlreiche Torraumszenen. Doch die Gäste verteidigten aufopferungsvoll, warfen sich in jeden Schuss und jede Flanke. Ein Kopfball nach Ecke kratzte die Latte (63.), dann retteten mehrere HFC-Kicker mit vereinten Kräften im eigenen Fünfmeterraum (68.) und schließlich krönte Keeper Sven Müller seine herausragende und fehlerlose Leistung mit einer Sensationsparade bei einem Grimaldi-Kopfball aus Nahdistanz (71.). Blitzschnell fuhr er den Fuß aus und verhinderte den Ausgleich mit einem Monster-Reflex. Auch wenn Uerdingen bis zum Abpfiff auf das 1:1 drängte und am Ende 7:0 Ecken verbuchte, brachte der Hallesche FC den knappen und wertvollen Vorsprung über die Zeit. Stipe Vucur gewann trotz Verletzung in der Schlussphase noch ein wichtiges Kopfballduell, der HFC hatte sein Wechselkontingent bereits ausgeschöpft. Ein Sieg der Moral, den sich die Mannschaft mit Geschlossenheit und viel Herz verdiente.
HFC: S. Müller – Boeder, Vucur, Reddemann, Landgraf, Gündüz (46. Derstroff), Papadopoulos, Nietfeld (65. Mast), Sternberg (75. Vollert), Eberwein, Boyd.