Der Hallesche FC hat sein Auswärtsspiel der 3. Liga beim TSV 1860 München mit 1:6 verloren. Dabei deutete sich diese „Packung“ durch nichts an. Nach zwei Siegen zuvor wirkte der HFC auch beim Geisterspiel an der Grünwalder Straße 40 Minuten wie die reifere Mannschaft, ehe es über die Saalestädter herein brach.

Die ganz in Schwarz spielenden Gäste traten mit nur einer personellen Veränderung in der Startformation auf. Neuzugang Stipe Vucur gab sein  Debüt von Beginn an, zudem kehrten Toni Lindenhahn und Lukas Boeder in den Kader zurück. Beim Spitzenteam 1860 war es zunächst der HFC, der den Ton angab und Ball und Gegner kontrollierte. Geduldig im Spielaufbau fehlte lediglich die letzte Entschlossenheit nach vorn, die Gäste spielten eher quer als in die Tiefe. Dennoch hatte Laurenz Dehl die erste Torchance nach Vorarbeit von Janek Sternberg, bekam aber keinen Druck hinter seinen Schuss aus acht Metern (5.). Sehr präsent in dieser Anfangsphase: Stipe Vucur, der in der Luft kaum zu bezwingen war und nach 35 Minuten aufmerksam eine gegnerische Chance vereitelte. Denn der TSV kam nach etwa einer halben Stunde besser in die Partie, näherte sich dem Kasten des HFC. Sven Müller klärte am kurzen Pfosten (36.), ehe zwei nahezu identische Treffer Halle in Rückstand geraten ließen. Nach abgewehrtem Standard an die Strafraumgrenze traf der Münchener Dennis Dressel erst mit abgerutschtem Schuss hoch in den Winkel zum 1:0 (40.) und dann nochmals halbhoch aus 18 Metern zum 2:0 noch vor der Pause (43.). Nachdem es zuvor kaum Torchancen gegeben hatte, wurde es fortan immer „wilder“. Erst prüfte Julian Derstroff den 60-Keeper mit einem Schuss aufs kurze Eck, dann vereitelte Sven Müller gegen den durchlaufenden Lex Schlimmeres und schließlich blockte Janek Sternberg Torjäger Mölders beim Linksschuss mit dem Halbzeitpfiff.

Der HFC hatte sich für den zweiten Abschnitt viel vorgenommen. Terrence Boyd bekam erst keinen Druck hinter seinen Kopfball (47.), dann traf er nach Vorarbeit von Toni Lindenhahn die Volleyabnahme mit links nicht richtig (49.). Wesentlich effektiver waren die Hausherren. Sven Müller parierte eine flache Eingabe in höchster Not, klatschte den Ball dabei in die Mitte ab – wo Dennis Dressel abstaubte und seinen dritten Treffer erzielte (55.). Erneut ließ sich der Hallesche FC wenig später zu einfach auskontern, so dass Mölders das 4:0 markieren konnte (59.). Ein Ergebnis, das den Spielverlauf keineswegs widerspiegelte. Der HFC gab sich nicht auf, Terrence Boyd traf mit Wut im Bauch aus der Drehung zum 4:1 (61.) und erzielte sein drittes Saisontor. Die Gäste blieben am Drücker, Marcel Titsch Rivero (65.) und Jonas Nietfeld (67.) hatten einen weiteren Treffer auf dem Fuß, scheiterten jeweils knapp. Doch statt es noch einmal spannend zu machen kassierte der HFC auf der Zielgeraden eine deftige „Packung“. Erneut wurde Dressel nur halbherzig angegriffen, so dass er mit links zum 5:1 ins lange Eck traf. Und schließlich setzte der eingewechselte Tallig nach einfacem Querpass durch den Strafraum den Schlusspunt mit dem Tor zum 6:1. Der Hallesche FC verlor eine Partie, die lange Zeit ausgeglichen schien. Doch zu einfache Gegentreffer und inkonsequentes Verteidigen führten zu einer viel zu hohen Niederlage.

HFC: S. Müller – Landgraf (80. Boeder), Vucur, Reddemann, Sternberg, Guttau (60. Eberwein), Nietfeld, Titsch Rivero, Derstroff, Dehl (46. Lindenhahn), Boyd.