Der Hallesche FC hat das Auswärtsspiel beim VfB Lübeck mit 3:2 für sich entschieden und damit den zweiten Sieg innerhalb von vier Tagen eingefahren. Die Rot-Weißen drehten dabei einen Rückstand innerhalb von drei Minuten und schlugen in der Schlussminute mit perfektem Konter eiskalt zu.
Das Team aus Halle begann nach dem 4:1-Erfolg gegen Meppen auf einer Position verändert. Julian Derstroff ersetzte Dennis Mast, Neuzugang Stipe Vucur nahm zunächst auf der Bank Platz. Weiterhin fehlten mehrere Spieler verletzt. An der Lohmühle bemühte sich der HFC zwar um ruhigen Spielaufbau, wurde aber von motivierten Hausherren mit rustikalem Zweikampfverhalten sofort unter Druck gesetzt. Wie schon in Saarbrücken lagen die Saalestädter früh zurück, diesmal traf der Ex-Hallenser Martin Röser per direktem Freistoß zum 1:0 (9.). Die Gäste waren zwar an Spielkontrolle interessiert, spielten aber zu oft in die Breite statt in die Tiefe. So blieben Torchancen Mangelware. Eine der wenigen Schussgelegenheiten hatte Julian Guttau, der den langen Pfosten verfehlte. Auf der Gegenseite war Keeper Sven Müller bei Flanken und einem Aufsetzer zur Stelle. Wie umkämpft die Begegnung war, dokumentierten zwei frühe Wechsel. HFC-Kapitän Jonas Nietfeld musste Gelb-Rot gefährdet ebenso in Halbzeit ausgetauscht werden wie Lübecks Patrick Hobsch.
Nach dem Seitenwechsel zeigten die Saalestädter ein anderes Gesicht. Nun agierten sie zielstrebig und temporeich, schafften so Druckphasen und belohnten sich innerhalb von nur drei Minuten zweimal. Zunächst traf Terrence Boyd per Drehschuss zum 1:1 (62.) ins lange Eck, dann reagierte Youngster Laurenz Dehl nach Eingabe von Julian Derstroff am schnellsten und staubte per Kopf zum 1:2 ab (65.). Die Schlussphase wurde hektisch. Der Schiedsrichter verwarnte insgesamt sieben HFC-Akteure, darunter Co-Trainer und Cheftrainer. Als Michael Eberwein wegen einer Platzwunde am Kopf außerhalb des Spielfelds weilte und der HFC in Unterzahl agierte, traf der VfB zum 2:2 (78.). Der Aufsteiger wollte danach mehr und setzte mit langen Bällen alles auf eine Karte. Der Hallesche FC verteidigte mit dem eingewechselten Stipe Vucur aufmerksam und setzte den entscheidenden Konter. Terrence Boyd sicherte den Ball und setzte den startenden Julian Guttau toll in Szene. Das Eigengewächs behielt allein vor dem VfB-Torwart die Nerven und erzielte mit Hilfe des Innenpfostens den 3:2-Endstand. Weil beim Torjubel die Eckfahne zerbrach und Antonios Papadopoulos mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen wurde, brachten die Gäste den knappen Vorsprung auch in der schier endlosen Nachspielzeit über die Ziellinie. Aufgrund der Leistungssteigerung nach der Pause und der neuerlichen Effizienz ein verdienter Auswärtssieg des HFC.
HFC: S. Müller – Landgraf (75. Vucur), Vollert, Reddemann, Sternberg, Derstroff, Nietfeld (25. Papadopoulos), Titsch Rivero, Guttau, Dehl (70. Eberwein), Boyd.