Die Mannschaft des Halleschen FC weiß spätestens nach dem 3. Spieltag der Saison 2020/21, was die Stunde geschlagen hat. Und worauf es ankommt in dieser brutalen Liga. Die quälend lange Rückreise aus Saarbrücken bot ausreichend Anlass, um mit der eigenen Leistung hart ins Gericht zu gehen.

Das Beste an der 0:4-Niederlage beim entfesselten Aufsteiger: Weder Trainer noch Spieler suchten nach irgendwelchen Ausreden oder Erklärungen. Auch weil es keine gab für die Ernüchterung ungeahnten Ausmaßes. Hatte der HFC am ersten Spieltag noch eindrucksvoll und hochverdient in Magdeburg gewonnen und in der Vorwoche gegen Aufstiegskandidat FC Ingolstadt zumindest eine sehr ordentliche und strukturierte Vorstellung geboten trotz Niederlage, so schienen die Rot-Weißen am Sonntag im Ludwigspark von allen guten Geistern verlassen. Dem 1. FC Saarbrücken reichten Mut, Biss, Laufbereitschaft, Gradlinigkeit und Durchsetzungsvermögen ohne spielerische Brillanz, um den Gästen in allen Belangen überlegen zu sein. Eine Erkenntnis, aus der die Mannschaft Lehren ziehen will. Und muss. Schnellstmöglich.

Die 3. Liga 2020/21 unterstreicht schon in der Startphase der Saison die immense Leistungsdichte. Mit Saarbrücken und Verl belegen zwei Aufsteiger die ersten beiden Plätze, hochgehandelte Teams wie Duisburg, Uerdingen, Magdeburg und Kaiserslautern finden sich sieglos auf Abstiegsrängen wieder. Es wird also wie in den Vorjahren ein Hauen und Stechen geben, in den zumeist engen Spielen auf des Messers Schneide entscheiden oft Kleinigkeiten – und „Basics“. HFC-Trainer Florian Schnorrenberg brachte es nach Abpfiff in Saarbrücken auf den Punkt. „Wenn wir als Mannschaft so weit entfernt sind von unserem Limit, von 100 Prozent, dann können wir in dieser Liga nicht erfolgreich sein.“ Ein Satz, den jeder Spieler in Rot-Weiß vor dem Heimspiel gegen den FSV Zwickau im Hausaufgabenheft zu stehen hat.