Gibt es im deutschen Profifußball ein zweites Trainerduo bestehend aus Chef und Co, in dem beide Übungsleiter während ihrer aktiven Laufbahn als Spieler ausgeprägte Linksbeiner waren? Florian Schnorrenberg und Daniel Ziebig jedenfalls besitzen die durchaus seltene Gabe der linken Klebe. Vielleicht hat der neu zusammengestellte Kader des HFC auch deshalb einen auffälligen „Linksdrall“.

Etwa 15 Prozent aller Fußballer, so heißt es, verfügen über einen starken linken Fuß. Von Hause aus. In Zeiten der Komplettausbildung in den Leistungszentren sind natürlich inzwischen viele Kicker beidfüßig unterwegs, aber einen ausgeprägt starken linken haben noch immer nur wenige. Deshalb fällt es schnell ins Auge, dass beim Halleschen FC im Drittliga-Team erstaunlich viele „Linksbeiner“ anzutreffen sind.

Vier davon standen am vergangenen Sonntag in Magdeburg bei Rot-Weiß in der Startformation. Sören Reddemann, Niklas Landgraf, Marcel Titsch Rivero und Julian Derstroff. Hinzu kommen Julian Guttau, Dennis Mast, Jannek Sternberg und Nick Galle. Also acht Spieler von 25 gelisteten, die linkslastig sind. Eine erstaunliche Quote, die durchaus Erfolg versprechend ist. Das 0:1 in Magdeburg erzwang Linksfuß Marcel Titsch Rivero mit scharfer Hereingabe zum Eigentor, er leitete mit links auch die Verlagerung vor dem 0:2 ein. Linksfuß Niklas Landgraf legte per Kopf ab, Linksfuß Julian Derstroff traf ins lange Eck – allerdings mit rechts.

Vermutlich ist es nur eine Fußnote, dass der HFC 2020/21 auf Links gedreht ist. Eine interessante aber allemal, die viele Optionen bietet und Überraschungen wegen Unausrechenbarkeit parat hält.