Der Hallesche FC spielt am letzten Spieltag der Saison 2019/20 nach feststehendem Klassenerhalt durchaus eine nennenswerte Rolle für den Ausgang der Meisterschaft. Denn Gegner Würzburg kann aus eigener Kraft in die 2. Bundesliga aufsteigen, benötigt dazu noch mindestens einen Punkt gegen den HFC. Viele Augen werden folglich auf diese Begegnung gerichtet sein.

Die Kickers haben bereits in der Saison 1977/78 in der 2. Bundesliga gespielt, waren danach jedoch in den Niederungen des bayerischen Amateurfußballs verschwunden. Erfolgsgarant des Wiederaufschwungs war Bernd Hollerbach, der das Team zu Beginn der Saison 2014/15 übernommen hatte. Insgesamt gelangen den Kickers vier Aufstiege in fünf Jahren. Nach einer erfolgreichen Hinrunde 2016/17 in der 2. Bundesliga mit 27 Punkten gelang den Kickers in der Rückrunde neben 7 Unentschieden jedoch kein einziger Sieg mehr und es folgte der Abstieg in die 3. Liga und die Trennung von Bernd Hollerbach.

Der HFC ist nunmehr zum vierten Mal in seiner 3. Liga Geschichte zu Gast in der Flyeralarm Arena. Diesen Namen trägt das Stadion seit März 2013. Es liegt auf der westlichen Mainseite im Südwesten Würzburgs auf dem Dallenberg. Die Haupttribüne mit ihren 3.000 Sitzplätzen ist der einzige Zuschauerbereich des Stadions, der vollständig überdacht ist. Die übrigen Tribünen rund um das Spielfeld bieten ausschließlich unüberdachte Stehplätze. Durch die zur Mitte hin leicht nach außen zulaufende Haupttribüne sowie die Gegengerade bekommt das Stadion eine achteckige Optik, hierdurch ist im Innenraum an beiden Spielfeldseiten Platz für die Coachingzonen und Reservebänke. An der Nordwestseite des Spielfelds befindet sich hinter der Tribüne ein Restaurant, von dessen Terrasse das Spielgeschehen beobachtet werden kann. Seit dem Jahr 2014 befindet sich hier auch ein VIP-Bereich in Zeltbauweise. Unter dem Restaurant- und VIP-Bereich befinden sich die Umkleiden, Massageräume und ein Saunabereich mit Entmüdungsbecken. Zur Zweitligasaison 2016/17 musste das Stadion ausgebaut und modernisiert werden. Auf der Haupttribüne wurde ein neuer Block Z mit insgesamt 224 Sitzplätzen und auf der Gegengeraden eine Stahlrohrkonstruktion errichtet, wodurch die Anzahl der Stehplätze auf 10.100 erhöht wurde. Das VIP-Zelt wurde um ein Obergeschoss erweitert, zudem wurde eine Rasenheizung installiert und neuer Rasen verlegt.

Der bisherige Zuschauerrekord von 13.080 Zuschauern wurde am 7. November 2016 beim Zweitligaspiel der Würzburger Kickers gegen den FC St. Pauli (1:0) aufgestellt.

Die Kickers wollen in die 2. Bundesliga zurückkehren. Nachdem zwei Anläufe auf den Wiederaufstieg misslangen (die Kickers wurden unter Cheftrainer Michael Schiele zweimal 5. der Schlusstabelle) läuft es nun richtig gut. Vor der Saison fand bei den Kickers wieder ein großer Umbruch statt. 16 Abgängen standen 15 Zugänge gegenüber. Unter den Abgängen befanden sich Säulen der letztjährigen Mannschaft wie Simon Skarlatidis und Janik Bachmann (zum 1. FC Kaiserslautern), Caniggia Elva und Peter Kurzweg (zum FC Ingolstadt 04) und Orhan Ademi (zu Eintracht Braunschweig). Dennis Mast und Patrick Göbel wechselten zum HFC. Die Zugänge waren eher weniger namhaft. So wurden die Kickers vor der Saison auch nicht zum Kreis der Aufstiegsanwärter gezählt, was sich mittlerweile als Fehleinschätzung herausgestellt hat. Aktuell belegen die Kickers Rang 3 der Tabelle mit 63 Punkten. „Bereinigt“ um Bayern II, die als Spitzenreiter nicht aufsteigen dürfen, belegen sie also Rang 2. Nach dem Re-Start erzielten sie bislang 22 Punkte Den Relegationsplatz 3 haben sie bereits sicher, auch wenn sie am Mittwoch mit 1:5 bei Viktoria Köln unterlagen. Ein Punkt gegen den HFC genügt den Kickers, um direkt aufzusteigen.

Beste Torschützen in der bisherigen Saison sind Neuzugang Luca Pfeiffer und Fabio Kaufmann mit je 14 Toren. Beste Spieler (lt. Kicker) sind Torhüter Vincent Müller (Note 2,96) vor Fabio Kaufmann (Note 3,04). Nach Bayern II haben die Kickers mit 69 die meisten Treffer erzielt.

Von den bisherigen insgesamt 7 Spielen in vier gemeinsamen 3. Liga Jahren konnten die Kickers 4 und der HFC 3 für sich entscheiden. Im Vorjahr gewann der HFC beide Spiele, 2:1 in Würzburg und 1:0 daheim. Das Hinspiel der laufenden Saison verlor der HFC am 14. Dezember 2019 mit 2:5. Im Grunde läutete spätestens dieses Spiel den Abschwung des HFC ein, der zum Glück kurz vor dem Supergau Abstieg gestoppt werden konnte.