Der Hallesche FC hat nach sieben Punkten aus drei ungeschlagenen Spielen unter Trainer Florian Schnorrenberg das Auswärtsspiel beim TSV 1860 München mit 2:1 verloren. Die Niederlage war unnötig, weil die Gegentore zu einfach fielen und vorn bei allem Bemühen Effizienz und Kaltschnäuzigkeit fehlten.

Im Vergleich zum 1:1 vier Tage zuvor gegen Magdeburg stellte der HFC auf mehreren Positionen um und zahlte auf diesem Weg dem Kräfteverschleiß vor dem siebten Spiel in drei Wochen Tribut. Jan Washausen fehlte gespoerrt, Sebastian Mai angeschlagen. Terrence Boyd, Toni Lindenhahn und Pascal Sohm nahmen vorerst auf der Bank Platz. Vor der Viererkette mit Anthony Syhre bildeten erstmals Dennis Mast und Jonas Nietfeld das defensive Mittelfeld-Duo. Vorn agierte Mathias Fetsch als einzige Spitze unterstützt von Baxter Bahn hinter ihm in der Zentrale.

Die Gäste aus Halle wirkten ballsicher und geordnet, mussten jedoch bereits nach sieben Minuten einen Gegentreffer hinnehmen. Nach einem Pass in die Schnittstelle lief Lex allein auf Kai Eisele zu und versenkte den Ball zum 1:0 im Tor. Der Rückstand brachte den HFC keineswegs aus dem Konzept, die Rot-Weißen spielten geduldig und kamen zu Torchancen. Ein Kopfball von Jonas Nietfeld wurde wegen Abseitsstellung zurückgepfiffen (13.), die größte Chance zum Ausgleich gab es jedoch sieben Minuten später. Florian Hansch kam im Strafraum an den Ball und legte gegen den „letzten“ Mann der Münchener quer auf Mathias Fetsch. Der Stürmer erreichte den Ball nicht ganz, wurde vom Torhüter dann jedoch am Fuß getroffen und zu Fall gebracht. Statt Elfmeter gab es nur Eckball. Nach 33 Minuten fiel dann doch das 1:1. Nach Ecke von Julian Guttau legte Jannes Vollert den Ball per Kopf in die Gefahrenzone, wo sich Toni Syhre ins Getümmel warf und den Ball per Kopf über die Linie drückte. Das Unentschieden zur Pause war für 1860 eher schmeichelhaft, weil die Saalestädter mehr vom Spiel hatten.

Nach der Pause hatte Toni Syhre erneut eine Kopfballmöglichkeit nach Eckball, setzte den Ball aber über den Querbalken (47.). Besser machte es der TSV. Zweimal hatte der HFC bei hohen Bällen im Mittelfeld das Nachsehen, die Hausherren agierten in diesen Szenen einfach abgezockter und brachten Sascha Mölders in Schussposition. Der Routinier behielt die Übersicht und traf unter dem herauseilenden Kai Eisele hindurch zum 2:1 (50.). Wenig später hatte Mathias Fetsch den Ausgleich zweimal auf dem Fuß. Erst kam er nach Rückpass von Marcel Hilßner nicht mehr hinter den Ball (55.), dann war er am langen Pfosten überrascht aus Nahdistanz an den Ball zu  kommen (60.).

Der Hallesche FC drängte in der Folgezeit ohne Unterlass auf den Ausgleich, es entwickelte sich ein Spiel mit offenem Visier und dem „Privatduell“ zwischen Sascha Mölders und Terrence Boyd. Die beiden Top-Torjäger waren an nahezu jeder gefährlichen Aktion ihrer Teams beteiligt. Mölders scheiterte an Kai Eisele (78., ) und der Querlatte (76.), zudem entschärfte der HFC-Keeper einen Distanzschuss (82.) des einstigen Bundesliga-Angreifers. Sein Gegenüber Terrence Boyd war ebenfalls sehr präsent im Strafraum des TSV. Er scheiterte per Kopf (72.), mit einem Flachschuss (79.), mit der Hacke und Rücken zum Tor (83.) und kam nach Eingabe von Antonios Papadopoulos einen halben Schritt zu spät (85.). Auch die Schlussoffensive brachte keinen Treffer mehr für den HFC, der deshalb eine unnötige Niederlage kassierte. Der Wille war dem Team bis zum Schluss nicht abzusprechen, Zielstrebigkeit und Präzision beim finalen Pass ließen jedoch kein besseres Ergebnis zu.

HFC: Eisele – Hansch, Syhre, Vollert, Landgraf, Hilßner (Drinkuth), Nietfeld (Lindenhahn), Mast (Papadopoulos), Guttau (Sohm),  Bahn, Fetsch (Boyd).