Der Hallesche FC hat das erste Geister-Pflichtspiel der Clubgeschichte im heimischen ERDGAS Sportpark gegen Eintracht Braunschweig unglücklich mit 0:1 verloren. Trotz deutlicher Steigerung gegenüber dem Auftakt in Münster und in der zweiten Halbzeit gegen den Zweitliga-Absteiger gelang der verdiente Ausgleich nicht. Skandalös war am Ende des Abnutzungskampfes der unerklärliche Feldverweis gegen Sebastian Mai.

Im Vergleich zum 2:4 in Münster stellte der HFC personell gleich fünf Mal um. Niklas Landgraf musste verletzungsbedingt kurzfristig passen. Niklas Kastenhofer, Toni Lindenhahn, Felix Drinkuth, Marcel Hilßner und Terrence Boyd standen in der Startelf. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, bei den Rot-Weißen wurde der etwas defensiver aufgebotene Sebastian Mai vor der Abwehr immer wieder im Spielaufbau gesucht. Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware, obwohl Marcel Hilßner bereits nach 40 Sekunden bereits den ersten Schuss auf das Eintracht-Gehäuse abgegeben hatte. Die Braunschweiger standen zumeist tief, warteten auf Fehler und schalteten dann schnell um. Zur Führung benötigte der Gast jedoch einen Standard. Kobylanski servierte in den Fünfmeterraum, Innenverteidiger Nkasah vollstreckte mit langem Bein zum 0:1 (34.). Bei allen Bemühungen kam der HFC vor der Pause nur selten zwingend zum Abschluss und die Flanken gerieten zu ungenau. So blieb der geblockte Schuss von Terrence Boyd die gefährlichste Aktion.

Nach dem Wechsel übernahmen die Saalestädter endgültig das Zepter und erhöhten das Risiko. Auch wenn der nunmehr auf Dreierkette umgestellte Abwehrverbund zwangsläufig Räume bot, kam Braunschweig kaum zu gefährlichen Kontern. Die beste Gelegenheit vereitelte Florian Hansch per Grätsche. Das Geschehen spielte sich nun vornehmlich in der Eintracht-Hälfte ab. Der Schlenzer von Pascal Sohm landete ebenso neben dem Tor (54.) wie die Versuche von Mathias Fetsch (78.) und Jan Shcherbakovski (73.). Als der HFC durch Pressing einen Ballgewinn an der Strafraumgrenze des Gegners herbeiführte, knallte Toni Lindenhahn den Ball an die Latte (58.). Sebastian Traf traf artistisch den Pfosten (84.) und Florian Hansch vergab frei im Strafraum zu überhastet (79.). Die Hausherren warfen alles nach vorn, mit Pascal Sohm, Terrence Boyd, Jonas Nietfeld und Mathias Fetsch standen bei Abpfiff vier gelernte Mittelstürmer auf dem Platz. Da fehlte allerdings Sebastian Mai, der nach 88 Minuten nach einem Foul an ihm selbst mit Rot des Feldes verwiesen wurde. Wofür, das wusste vermutlich nur der Schiedsrichter. Eine Tätlichkeit oder ein anderes Vergehen war jedenfalls nicht zu erkennen. Der HFC belohnte sich für den großen Kampf nicht und kassierte somit eine weitere bittere Niederlage.

HFC: Eisele – Hansch, Kastenhofer, Vollert, Drinkuth (60. Bahn), Papadopoulos (73. Nietfeld), Mai, Hilßner (64. Shcherbakovski), Lindenhahn (73. Fetsch), Sohm, Boyd.