Der Vizepräsident des Deutschen Fußballbundes, Dr. Rainer Koch, hat  nach der Konferenz der Präsidenten der Regional- und Landesverbände am gestrigen Mittwoch den Vereinen in der 3. Liga, die ein Auslaufen des Spielbetriebes in dieser Saison für den gesellschaftlich, gesundheitlich und wirtschaftlich sinnvollsten Weg halten, vorgeworfen, ein unwürdiges Schauspiel zu veranstalten und keine Lösungsansätze zu präsentieren. Der Vorstand des Halleschen Fußballclubs nimmt diese Aussagen irritiert zur Kenntnis.

Gemäß der aktuellen Eindämmungsverordnung des Landes Sachsen-Anhalt, die in dieser Woche noch einmal verlängert wurde, ist der Trainings- und Wettkampfbetrieb bis einschließlich 27. Mai untersagt. Bis dahin ist ausschließlich ein Training in Kleingruppen mit maximal fünf Spielern möglich. Der HFC hat, nachdem dies am 4. Mai in Sachsen-Anhalt erlaubt wurde, unverzüglich die medizinischen Voraussetzungen mit der Durchführung von zwei Tests auf Covid-19 geschaffen und ist am vergangenen Sonntag unverzüglich ins Kleingruppentraining eingestiegen. Der Verein hält sich selbstverständlich an die behördliche Verfügungslage, die weitergehende Trainingsmöglichkeiten ausschließt und auch keine Möglichkeit einer Ausnahmegenehmigung vorsieht. Schließlich macht auch der DFB jede Aufnahme des Spielbetriebes in der 3. Liga von der Zustimmung der Behörden abhängig.

Der HFC versucht damit auch ohne Erinnerungen von Seiten des DFB sein Möglichstes, um einen Spiel- und Trainingsbetrieb, so er denn im heimatlichen Sachsen-Anhalt erlaubt wird, vorzubereiten.

Allerdings gehört es zu unserem Selbstverständnis als mitgliedergeführter Verein, dass wir nach Außen unsere Meinung klar vertreten. Dies haben wir bei der Frage der Wiederaufnahme des Spielbetriebes in der 3. Liga von Beginn an getan – in großer Einigkeit der dafür von den Mitgliedern gewählten Vereinsorgane Vorstand und Verwaltungsrat und in intensiver Diskussion mit unseren Fanvertretern. Nach wie vor halten wir eine schnelle Wiederaufnahme des Spielbetriebes in der 3. Liga mit Geisterspielen für die falsche Entscheidung.

Dies haben wir zusammen mit sieben weiteren Drittligisten in einer gemeinsamen Erklärung am 17. April auch öffentlich kundgetan. Darin wurden sachlich neben den aus unserer Sicht plausiblen Gründen für einen Abbruch der Saison auch sehr konkrete Vorschläge für das weitere Vorgehen eingearbeitet.

Vor diesem Hintergrund kann der Vorstand des HFC die Forderung von DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch nach „konkreten Lösungsvorschlägen“ bei einem Auslaufen der Saison 2019/20 nicht nachvollziehen. Sie liegen, für jeden öffentlich einzusehen, schon seit Langem vor.

Unabhängig von dieser Haltung bereitet sich der HFC im Rahmen seiner Möglichkeiten auf die Wiederaufnahme des Spielbetriebes vor, sollte es die behördliche Verfügungslage in allen Bundesländern zulassen und der DFB-Bundestag für eine Fortsetzung der Saison 2019/20 stimmen.