Die Mannschaft des Halleschen FC ist zurück im Training. Oder das, was angesichts der Einschränkungen möglich ist und sich so nennt. Denn mit Wettkampfsport hat der Fußball in Kleingruppen wenig gemein.

Frisch gemähter Rasen, leichter Regen, hohe Motivation und richtig Bock auf Austoben mit angestauter Grundaggressivität. Soweit die Theorie. Die Praxis sieht anders aus. Nichts mit Tacklings, Timing im Luftkampf, Gefühl für den Raum auf Großfeld. Sogar des Fußballers Lieblingserwärmung „Kreis“ oder „Eck“ fällt ins Wasser, weil das auf zu engem Raum stattfindet und durchaus mit Körperkontakt einher geht. Verboten.

„Fußballspielen ohne Gegner kann jeder“, sagt dann auch HFC-Trainer Ismail Atalan. Na gut, der eine besser, der andere weniger filigran. Das Salz in der Suppe fehlt jedenfalls. Denn ohne Kontrahent, der bei der Ballannahme stört, Laufwege aufnimmt, Pässe antizipiert, Schüsse blockt, ist Fußball eben doch irgendwie ein anderer Sport. Training praxisfern.

Der HFC versucht das Beste daraus zu machen. Das Gefühl für den Ball wieder zu erlangen nach zwei Monaten Pause, koordinativ zu arbeiten, Handlungsschnelligkeit zu steigern, Sicherheit zu bekommen, Motorik zu schulen. In Fünfergruppen. Je zwei „Blöcke“ sind gleichzeitig auf dem Rasen, säuberlich getrennt voneinander. Die nächsten Gruppen folgen nach Abschluss der ersten Einheit. Kein Teamgeist, kein Nur zusammen, kein Abklatschen. Es fühlt sich seltsam an. Sogar das Zuschauen. Denn mit Fußball hat das aktuell nur zu „30 Prozent“ zu tun, wie Ismail Atalan einschätzt.

Dennoch sind die Spieler des Halleschen FC aufmerksam bei der Sache. Toni Lindenhahn und Pascal Sohm fehlen noch wegen kleinerer Blessuren. Björn Jopek, Patrick Göbel und Tobias Schilk setzen ihr Rehatraining fort. Sie alle eint, dass der Kontaktsport Fußball ohne Kontakt nur simuliert werden kann. Kreis-Lauf-Probleme inklusive.