Der Hallesche FC wird am Sonntag ins Kleingruppentraining einsteigen. Dies hat der Vorstand gemeinsam mit dem Verwaltungsrat und in Abstimmung mit der sportlichen Leitung beschlossen. Das Kleingruppentraining findet unter hygienischen und medizinischen Auflagen statt. So werden maximal Gruppen von je fünf Spielern gemeinsam unter Einhaltung des Mindestabstandes von 1,50 Meter auf dem Platz stehen. Die jeweiligen Kleingruppen werden bereits umgezogen am Stadion erscheinen und nach der Einheit erst zu Hause duschen. Das Training findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Der HFC hat nach Vorgabe des Gesundheitsamtes und mit dessen Unterstützung die gesamte Mannschaft samt Trainer- und Betreuerteam auf das Corona-Virus testen lassen. Aufgrund von unklaren Ergebnissen mussten bei 14 Personen die Tests wiederholt werden. Die negativen Ergebnisse für die gesamte Mannschaft liegen nunmehr vor. Damit sind die behördlichen Bedingungen für einen Einstieg ins Kleingruppentraining nun seit dem heutigen Tag erfüllt, eine entsprechende Genehmigung zur Nutzung der Trainingsstätte wurde im Eilverfahren beantragt und von der Stadt Halle am Samstag bewilligt.

Der HFC setzt mit seinem Trainingskonzept die Vorgaben des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufnahme eines Kleingruppentrainings aus der 5. Eindämmungsverordnung um. Ein Einstieg ins Mannschaftstraining ist jedoch derzeit aufgrund der Verfügungslage nicht absehbar. Bis zum 27. Mai 2020 ist dies in Sachsen-Anhalt untersagt. Der DFB hat jedoch am Freitag einen Rahmenterminplan vorgelegt, der eine Aufnahme des Spielbetriebes am 26. Mai zur Fortsetzung der Saison unterstellt. Eine Genehmigung der Politik hierfür liegt aktuell nicht vor. Dies lässt befürchten, dass die bisherige Verabredung, mindestens drei Wochen reguläres Mannschaftstraining für alle Vereine zu gleichen Bedingungen zu gewährleisten, nicht mehr gilt.

Da mittlerweile schon zahlreiche Vereine der 3. Liga seit mehreren Wochen in Kleingruppen trainieren dürfen, entstehen schon jetzt Wettbewerbsverzerrungen und eine deutliche Benachteiligung der Clubs, für die dies bisher behördlich nicht erlaubt war. Dies gilt auch für den HFC.

„Wir mussten eine Abwägung vornehmen. Auf der einen Seite besteht in Sachsen-Anhalt aufgrund der Verordnungslage bis zum 27. Mai keine Möglichkeit eines Mannschaftstrainings oder eines Wettkampfbetriebes, so dass die Perspektive zur Fortsetzung der Saison nach wie vor fehlt. Andererseits hat der DFB sehr deutlich gemacht, dass er die Saison unter allen Umständen zeitnah fortführen will und eine politische Freigabe bzw. eine Aufhebung der Beschränkungen für die 3. Liga erwartet. Von daher sehen wir uns als HFC gezwungen, ins Kleingruppentraining einzusteigen, um den Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Clubs wegen frühzeitigerer Trainingsmöglichkeiten nicht noch größer werden zu lassen“, sagt HFC-Präsident Jens Rauschenbach.

Ungeachtet der Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes in Kleingruppen hat der HFC weiterhin erhebliche gesundheitliche, gesellschaftliche, rechtliche und finanzielle Bedenken im Hinblick auf eine Fortsetzung der 3. Liga mit Geisterspielen – notfalls sogar über den 30. Juni hinaus. Die Auflagen des Hygiene-Konzeptes von DFB und DFL sind anders als in den beiden Bundesligen für Vereine in der 3. Liga kaum umsetzbar und ziehen erhebliche Kosten und Investitionen nach sich.