Der Hallesche FC startet nach Rückkehr aus dem achttägigen Trainingslager in die letzte Woche vor dem „scharfen Start“ ins Punktspieljahr 2020. Sportdirektor Ralf Heskamp und Trainer Torsten Ziegner ziehen positive Bilanz und blicken zuversichtlich nach vorn.

Ralf Heskamp, wie fällt Ihr Belek-Fazit aus?

Sehr positiv. Die Bedingungen ließen nichts zu wünschen übrig. Vom Wetter über die Trainingsplätze bis zu Testspiel-Qualität und Unterkunft passte alles. Im Vergleich zum Vorjahr blieben glücklicherweise auch Verletzungen weitgehend aus. Die Wege in Belek waren kurz, die Mannschaft hat intensiv gearbeitet und ist aus nach unserem Empfinden erneut eng zusammengerückt. Wir bedanken uns beim Vorstand und bei allen Sponsoren, die uns diese Reise ermöglicht haben.

Torsten Ziegner, hatte der Trainer etwas zu beanstanden?

Nein, im Gegenteil. Es war wirklich alles top. Die guten Bedingungen waren ja nur die äußeren Begleiterscheinungen. Wichtig ist vor allem, wie das Team die Intensität trägt mit all den Inhalten, die wir vermitteln wollten. Die Spieler waren überaus aufmerksam und voller Energie. Da ausnahmslos alle in gutem körperlichen Zustand aus dem Weihnachtsurlaub gekommen sind, konnten wir ohne Rücksicht auf Ermüdungserscheinungen aufs Gaspedal drücken.

Sie haben den Aufenthalt in Belek zu zahlreichen Gesprächen genutzt. Gab es verkündbare Ergebnisse?

Ralf Heskamp: Nein, das war aber auch nicht unser Ansinnen. Wir haben sowohl mit dem Mannschaftsrat gesprochen über etwaige Prämierungen als auch mit Spielern, deren Verträge auslaufen. Es ging um das Aufzeigen von Perspektiven und den Ausdruck unserer Wertschätzung. Die Jungs kennen also unsere Pläne mit ihnen und sollen sich damit auseinandersetzen, ob sie den eingeschlagenen Weg mit diesem Team weiter gehen wollen. Eine Ligazugehörigkeit für 2020/21 können wir niemandem garantieren.

Es waren mehr als 100 Fans und 25 Sponsoren mit im Mannschaftshotel in Belek, so viele wie noch nie. Wie hat sich das auf die Abläufe ausgewirkt?

Torsten Ziegner: Gar nicht, wir wurden komplett in Ruhe gelassen. Die Mitreisenden haben verstanden und gespürt: Die Mannschaft ist zum Arbeiten dort, das beinhaltet neben der reinen Trainingszeit auch Vor- und Nachbereitung, Mahlzeiten, Regeneration und Nachtruhe. Die Fans wiederum haben ihren Urlaub geopfert und wollen naturgemäß genau das: Urlaub machen. Beide Seiten haben das vollends respektiert und wir empfanden es als angenehm, überall im Hotel die rot-weißen Vereinsfarben zu sehen. Und der Support bei den Testspielen war schon echt cool.

Ist die Mannschaft gerüstet für das Auftaktspiel in Rostock?

Torsten Ziegner: Ich denke, wir sind bereit. Diesen Eindruck vermitteln die Jungs im Training und in den Testspielen. Natürlich können und werden wir kein Ergebnis versprechen oder vorhersagen. Denn auch Hansa war in Belek bei ähnlich ordentlichen Bedingungen und zeigte gute Leistungen in den Testpartien. Aber wir können in den Spiegel schauen und ruhigen Gewissens sagen: Wir haben alles dafür getan, um vom Start weg unsere Art und Weise auf den Rasen zu bringen.

Kommen noch Neuzugänge?

Ralf Heskamp: Anthony Syhre haben wir in Auswertung der Eindrücke aus dem Trainingslager ein Vertragsangebot unterbreitet und ihn bis 2021 an uns gebunden. Er hat uns überzeugt und bringt die Voraussetzungen dafür mit, unsere Mannschaft stabiler zu machen. Mit Ishmael Schubert-Abubakari haben wir unterdessen den Vertrag verlängert und ihn bis Saisonende an Lok Leipzig ausgeliehen, wo er in der Regionalliga Wettkampfpraxis sammeln soll. Ob ein weiterer Spieler dazu kommt, bleibt abzuwarten.

Hat sich eine Startelf heraus kristallisiert?

Torsten Ziegner: Sofern in den nächsten Trainingstagen nichts Gravierendes mehr passiert, haben wir die meisten Positionen bereits im Kopf. Aber der Konkurrenzkampf wurde nochmal neu belebt, auch wenn etablierte Spieler ihres Status mit starker Vorbereitung nochmals untermauert haben. Letztlich zählen einzig und allein Leistung und aktuelle Form, nicht Meriten aus der Vergangenheit. Wie vor jedem Spiel suchen wir konkret für die Begegnung in Rostock die bestmögliche Formation. Das bedeutet nicht, dass die Startelf am Freitag auch zwingend eine Woche später wieder so aufläuft. Jeder Spieler des Aufgebots hat stets die Chance, sich zu zeigen und uns als Trainerteam zu dokumentieren: Ich bin da!