Sie war extrem ernüchternd, die klare und verdiente Niederlage unseres HFC gegen Würzburg. Damit hatte wohl kaum jemand gerechnet. Umso tiefer sitzt die Enttäuschung. Sind das sportliche Tal und unsere Wahrnehmung dazu der berühmte „Fluch der guten Tat“?

Seit Sommer 2018 ging es steil bergauf mit unserer Mannschaft in der 3. Liga. Aus vergleichsweise wenig (finanziellen Mitteln) hat der Club plötzlich viel gemacht. Platz 4 in der Saison 2018/19. Rekord-Spielzeit in allen erdenklichen Statistiken. Und es ging es so weiter, nämlich aufwärts. Zweimal grüßte unsere Mannschaft in der laufenden Saison 2019/20 von der Tabellenspitze, reihte sich nach der Überraschung des Vorjahres erneut oben ein und bestätigte damit die Leistung der voran gegangenen Monate. Was bekanntlich schwerer ist, als mit einem „Flow“ mal vorn dabei zu sein als Außenseiter. Von ernsthaften Rückschlägen blieb der Club in den zurückliegenden 18 Monaten weitgehend verschont.

Allzu schnell haben wir alle uns an Erfolg gewöhnt. Wohl wissend, dass es auch mal eine Delle geben und die Formkurve nicht ewig nach oben zeigen wird. Aber jetzt, wo es soweit ist und unsere Truppe eine ganz schwere Zeit durchlebt, sind wir sauer. Und frustriert. Und hinterfragen. Und zweifeln. An so ziemlich allem. Weil wir Erwartungen aufgebaut und diesbezügliche Warnungen der sportlich Verantwortlichen als Tiefstapelei abgetan haben.

Ein letztes Spiel 2019 steht noch aus, bevor die ersehnte Winterpause für die Betätigung des Reset-Knopfes folgt. Ich zweifle nicht daran, dass die Mannschaft genauso stark ins neue Jahr startet, wie wir es viele Monate am Stück erlebt haben. Aktuell heißt es halt mal Arschbacken zusammen kneifen, ohne dabei alles in Frage zu stellen, was zuvor von uns beklatscht wurde. Lasst uns zusammen gegen Uerdingen bestehen. Um anschließend stolz auf das beste HFC-Jahr in der 3. Liga zurückzuschauen.

Euer Hallotri