Der Hallesche FC hat sein Heimspiel gegen den TSV 1860 München verdient mit 0:1 verloren, ist demnach nicht wie erhofft in die Erfolgsspur zurückgekehrt. 30 Minuten kontrollierten die Hausherren das Spiel, nach Rückstand ging jedoch die Sicherheit verloren.
Der HFC griff bei der Startelf zu einem guten Stück auf Bewährtes aus der Saison 2018/19 zurück. In der Abwehr stand eine Dreierkette auf dem Rasen, davor bildeten Björn Jopek und Jan Washausen das Zentrum und Baxter Bahn hatte hinter zwei Spitzen alle Freiheiten. Die Rot-Weißen übernahmen sofort die Initiative, waren total dominant und sehr viel Ballbesitz und guter Konterabsicherung. Allerdings: Gegen die Fünfer-Abwehrkette des TSV taten sich die Gastgeber schwer, Torchancen heraus zu spielen. So hatte eine bis dahin komplett harmlose Mannschaft von 1860 nach 16 Minuten die erste Gelegenheit, als Lex aus 20 Metern den Außenpfosten traf. Wenig später prüfte Terrence Boyd des Gästekeeper mit einem Linksschuss (20.), ehe ein Freistoß von Patrick Göbel knapp am Pfosten vorbei strich (27.). Mehr Torgefahr brachte der HFC vor der Pause nicht zustande gegen aufmerksame Münchener, weil der letzte Pass nicht ankam oder die Flanken zu kurz gerieten. Routinier Sascha Mölders hatte auf der anderen Seite eine dicke Möglichkeit am kurzen Pfosten (29.), bevor ein kapitaler Fehler im Spielaufbau des HFC Stefan Lex freie Bahn verschaffte und der „Löwe“ frei vor Kai Eisele keine Mühe hatte zum 0:1 zu vollenden (39.).
Nach der Pause erhöhten die Saalestädter den Druck, ohne zwingend zu werden. Jannes Vollert wurde nach Eckball beim Schuss zur Ecke geblockt (48.), eine artistische Einlage von Felix Drinkuth wurde per Kopf von den Gästen von der Linie gekratzt (57.). In diese Drangphase des HFC hinein ließ der TSV Chancen zum 0:2 aus. Lex traf nach neuerlichem Fehler freistehend zum zweiten Mal den Pfosten (58.) und scheiterte aus Nahdistanz an Kai Eisele (70.), der einen höheren Rückstand verhinderte. Die Angriffe der Rot-Weißen wurden immer wütender und verzweifelter, doch sowohl die Schüsse von Niklas Landgraf (62.) und Terrence Boyd (92.) als auch dessen Kopfbälle (79., 87.) fanden an diesem gebrauchten Tag nicht den Weg ins Tor.
Dem HFC ist die Leichtigkeit abhanden gekommen, trotz allen sichtbaren Bemühens überwogen krampfhafte Offensivversuche ohne die nötige Präzision und Selbstverständlichkeit des Saisonstarts.
HFC: Eisele – Vollert (76. Hansch), Kastenhofer, Landgraf, Göbel, Jopek, Washausen (46. Drinkuth), Bahn (66. Nietfeld), Guttau, Sohm, Boyd