Der Hallesche FC kehrt als neuer Tabellenführer vom Top-Spiel aus Mannheim zurück. Deutlich mit 4:0 behielt der HFC beim starken Aufsteiger Waldhof letztlich zwar verdient, aber doch um einiges zu hoch die Oberhand.
Im Vergleich zum jüngsten Liga-Spiel gegen Zwickau nahm das Team um Trainer Torsten Ziegner zwei Änderungen in der Startelf vor. Erstmals stand Antonios Papadopoulos von Beginn an auf dem Rasen, auch Julian Guttau tauchte in der Startelf auf und setzte mit seiner Dynamik die ersten offensiven Akzente. Der HFC brauchte gut 20 Minuten, um gegen aggressive und früh anlaufende Mannheimer Kontrolle über das Spiel zu bekommen. Waldhof erwies sich als ballsichere, spielstarke Mannschaft mit guten Laufwegen und breiter Brust. Erstmals eingreifen musste Keeper Kai Eisele bei einem Freistoß aus 25 Metern, den er aus dem Eck kratzte (10.). Danach entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem Halle etwas zielstrebiger agierte und die besseren Chancen hatte. Terrence Boyd zwang den Mannheimer Torhüter mit links zu einer Glanzparade (18.), Jonas Nietfeld zielte aus spitzem Winkel aufs kurze Eck (33.) und Julian Guttau scheiterte aus Nahdistanz nach Nietfeld-Ablage ebenfalls am herauseilenden Torhüter (38.). In einem intensiven, von Zweikämpfen geprägten Spiel mit vier Gelben Karten für den HFC bereits vor der Pause nahm die Partie in den Schlussminuten der ersten Halbzeit nochmal richtig Fahrt auf. Zunächst klärte der Waldhof-Keeper nach Diagonalpass von Niklas Landgraf auf Patrick Göbel an der Strafraumgrenze per Kopf, dann verhinderte Kai Eisele per Fußabwehr einen Rückstand (43.) und dann forderte Mannheim Elfmeter nach Zweikampf zwischen Björn Jopek und Koffi (44.). Der HFC ließ sich nicht beeindrucken, nahm den offenen Schlagabtausch an und ging schließlich in Führung. Patrick Göbel führte einen Einwurf schnell aus, Terrence Boyd bediente Jonas Nietfeld und dessen Schuss aus der Drehung landete zum 0:1 im kurzen Eck. Da waren bereits 45 Minuten absolviert, aber die Halbzeit noch nicht beendet. Denn mit dem nächsten schnellen Angriff erhöhten die Saalestädter sogar auf 0:2. Jonas Nietfeld schickte Pascal Sohm auf die Reise, der narrte seinen Gegenspieler gleich zweimal im Strafraum und vollendete überlegt zum 0:2 unter die Latte (45.).
Nach dem Wechsel stemmte sich Mannheim zunächst mächtig gegen die drohende Niederlage, Koffi traf bereits nach 27 Minuten per Kopf die Latte und hatte durch Max Christiansen noch eine Großchance (54.). Danach jedoch ließ der HFC kaum noch etwas zu spielte die eigenen Angriff ruhig zu Ende. Nach 74 Minuten wurde zunächst ein Kopfball von Terrence Boyd aus Nahdistanz zur Ecke geklärt, Sekunden später kam der Stürmer im Fünfmeterraum an den Ball und blieb cool, bevor er souverän mit links zum 0:3 vollendete (74.). Damit war das Top-Spiel entschieden, auch wenn Kai Eisele fast im Gegenzug noch einmal abtauchen und die Null festhalten musste. Schließlich nutzte der Hallesche FC nach 80 Minuten noch einen Überzahlkonter, als erst Julian Guttaus Schuss pariert wurde, dann jedoch Jonas Nietfeld auf Torschütze Felix Drinkuth zum 0:4-Endstand querlegte.
Der Sieg des HFC war zwar harte Arbeit gegen einen richtig guten Gegner Waldhof Mannheim, letztlich aufgrund der Mehrzahl an Torchancen und erkennbarer Handlungsschnelligkeit aber absolut verdient.
HFC: Eisele – Göbel, Vollert, Papadopoulos (55. Washausen), Landgraf, Bahn, Jopek, Guttau, Nietfeld (85. Hansch), Sohm, Boyd (78. Drinkuth)
Bank: Müller – Lindenhahn, Fetsch, Mast
Gelb: Bahn, Papadopoulos, Jopek, Boyd, Guttau
Zuschauer: 9950