Torsten Ziegner hielt sich nach Abpfiff des Top-Spiels in Braunschweig nicht lange mit Kleinigkeiten und Nebensächlichkeiten auf. Weder thematisierte der Trainer des Halleschen FC über Gebühr die strittige Elfmeterszene noch befasste er sich mit der vorübergehenden Tabellenführung. Stattdessen lautete sein Fazit: „Ich bin stolz auf die Mannschaft.“

Dazu hatte Torsten Ziegner allen Grund. Denn der HFC trat beim Aufstiegsfavoriten Eintracht Braunschweig vor 20.000 Zuschauern wie ein Spitzenteam auf. Mutig, selbstbewusst, ballsicher, geduldig, entschlossen. Auch vom dritten Rückstand innerhalb der vergangenen drei Spiele ließen sich die Rot-Weißen nicht von der eigenen Linie abbringen, zogen stattdessen ihren „Stiefel“ bis in die Nachspielzeit durch – und wären für diesen couragierten Auftritt beinahe noch mit einem Strafstoß und der Chance zum Siegtreffer belohnt worden.

Der HFC fand in Braunschweig genau die richtige Ballance zwischen defensiver Kompaktheit und stetigem Weg nach vorn. Gegen die individuell starke Offensive der Hausherren ließ das Team von Torsten Ziegner im gesamten Spiel nur zwei Torchancen zu. Einen Freistoß aus dem Halbfeld vor dem 1:0 und einen Schuss von Proschwitz aus 35 Metern. Mehr gestattete die aufmerksame Hintermannschaft der Saalestädter den Gastgebern schlichtweg nicht, ohne das eigene Angriffsspiel zu vernachlässigen. Denn der Hallesche FC hatte deutlich mehr Ballbesitz und kam regelmäßig zu Torabschlüssen, auch wenn letztlich nur eine Gelegenheit genutzt werden konnte. Eine Auswärtsleistung, auf die nicht nur der Trainer stolz sein darf.