Natürlich war die Enttäuschung über den verpassten Heimsieg gegen Preußen Münster bei den Protagonisten des Halleschen FC nach Abpfiff groß und die Diskussionen über den Auswechsel-Ärger überschattete sachliche Analysen. Es spricht dennoch für die HFC-Profis, dass sie ihre Leistung nach dem 2:2 richtig und fair einzuschätzen wussten.

„Wir haben nicht unsere beste Leistung gezeigt. Zwar haben wir uns voll reingeknallt, aber es flutschte nicht so richtig“, gab Bentley Baxter Bahn zu Protokoll, der auf die Ausführung seines Strafstoßes zum 2:1 eine gefühlte Ewigkeit warten musste und trotzdem cool blieb. Auch Trainer Torsten Ziegner sprach von einem leistungsgerechten Remis gegen aufopferungsvoll kämpfende Gäste, mehr habe sein Team diesmal nicht verdient.  

Im gewohnten Klartext war Terrence Boyd unterwegs. „Schiri zu sein ist so undankbar wie Ordnungsamt oder so. Von daher möchte ich in deren Haut auch nicht stecken. Wir hatten als Mannschaft 90 Minuten Zeit, die Partie für uns zu entscheiden“, so der Stürmer des Halleschen FC, der wie all seine Kollegen einen Vorfall wie das Wechsel-Chaos noch nicht erlebt hatte.

Es ehrt Spieler und Trainer des HFC, dass sie nicht nach Ausreden suchen oder die Benachteiligung vor dem 2:2 als Argument für vergebene Punkte heranziehen. „Wir werden analysieren, warum wir diesmal nicht wie zuletzt ins Rollen kamen und wollen es nächste Woche besser machen“, fügt Baxter Bahn hinzu. Dann geht es nach Braunschweig. Zum nächsten Spitzenspiel.