Topspiel gewonnen. Rückstand gedreht. Tabellenspitze erobert. Da kann man schon mal euphorisch sein. Und dabei demütig bleiben. Denn beides „beißt“ sich nicht beim Halleschen FC 2019/20.

„Das klingt jetzt sicher wie eine Phrase. Aber wir denken wirklich so: Demut ist ein guter Ratgeber auch in den kommenden Wochen“, gab Doppel-Torschütze Terrence Boyd nach dem spektakulären 3:2-Sieg bei Zweitliga-Absteiger FC Ingolstadt zu Protokoll. Happy natürlich. Aber weder überdreht noch größenwahnsinnig. „Wir tun gut daran, bei uns zu bleiben und unser Zeug zu machen. Und es immer ein bisschen mehr zu wollen als der Gegner. Die Mentalität der Truppe ist der Hammer“, führte der Hauptdarsteller des HFC weiter aus und stellte zum wiederholten Mal die Mannschaft in den Mittelpunkt. Oder auch Mitspieler. „Pascal Sohm zum Beispiel hat jetzt zum zweiten Mal in Folge zwei Tore vorbereitet. Das sieht nur kaum jemand“, zeigte der nunmehr fünffache Torschütze des Halleschen FC eher auf Mitspieler als auf sich selbst. Gelebter Teamgeist.

Natürlich ist die Tabellenführung eine wundervolle Momentaufnahme nach acht Spieltagen. Und Bestätigung für die Weiterentwicklung der Mannschaft, für ihren Ehrgeiz und ihr Selbstvertrauen, auch auswärts bei einem Spitzenteam zu bestehen und gewinnen zu können. Nicht glücklich, sondern verdient. Und doch gilt es nun mehr denn je, Woche für Woche die gezeigte Leistung wieder auf die Platte zu bringen. Denn der HFC ist nun der Gejagte. Ein ungewohntes Gefühl für Spieler, Fans und Umfeld. Bei aller Euphorie ist Demut also ein guter Ratgeber. Auch am Sonnabend im Heimspiel gegen Preußen Münster.