Der FC Ingolstadt und der Hallesche FC stehen sich am kommenden Sonntag erstmals in einem Pflichtspiel gegenüber. Die Geschichte der „Schanzer“ ist vergleichsweise kurz, aber durchaus bewegt.

Den 17. Mai 2015 wird wohl kein Fan des FCI jemals vergessen. Mit einem 2:1 gegen RB Leipzig machten die Schanzer den Aufstieg in die Bundesliga perfekt. Zwei Jahre sollten sie in dieser höchsten deutschen Spielklasse bleiben.

Der FC Ingolstadt 04, die „Schanzer“, entstand am 1. Juli 2004 durch Ausgliederung der Fußballabteilungen der Vereine MTV Ingolstadt und ESV Ingolstadt. Die Fusion im Jahr 2004 erfolgte auf Initiative des Unternehmers Peter Jackwerth, heute Vorstandvorsitzender. Die Lizenzspielerabteilung wurde 2007 in die FC Ingolstadt 04 Fußball GmbH ausgegliedert, an der seit Mai 2013 der Verein mit 80,06 % und die Audi Sport GmbH mit 19,94 % beteiligt sind.

2004 spielte der FCI in der Bayernliga, 2006 gelang der Aufstieg in die Regionalliga Süd.

Nachdem der FCI 2006/07 die Regionalliga hatte halten können, lautete die Zielsetzung für 2007/08 Erreichen der Qualifikation für die neue 3. Liga, nach Möglichkeit sogar der Aufstieg in die 2. Bundesliga. In der Winterpause wurde Thorsten Fink als neuer Trainer verpflichtet. Unter ihm stiegen die Schanzer in die 2. Bundesliga auf, aus der sie im Folgejahr jedoch sofort wieder abstiegen. Am Ende der Drittligasaison 2009/10 belegte der FCI unter Trainer Wiesinger den dritten Platz, setzte sich in der Relegation gegen Hansa Rostock durch und schaffte die sofortige Rückkehr in die 2. Bundesliga. In dieser verweilten sie bis zur Saison 2014/15, bis unter Trainer Ralph Hasenhüttl der Aufstieg in die Bundesliga gelang.

In der Premierensaison gelang mit Rang 11 der Klassenerhalt. In der folgenden Sommerpause wechselte Hasenhüttl gegen eine Ablösesumme zu RB Leipzig. In der Folgesaison konnten die Trainer Kauczinski und Walpurgis den Abstieg nicht verhindern.

Die Saison 2017/18 wurde in der 2. Bundesliga auf Rang 9 beendet. In der Saison 2018/19 wurden gleich vier Trainer (Stefan Leitl/Alexander Nouri/Jens Keller/Tomas Oral) verschlissen. Unter Oral konnte die Mannschaft fünf Siege aus den letzten sieben Ligaspielen einfahren und damit nach einer insgesamt katastrophalen Saison noch auf den 16. Tabellenplatz vorrücken, der zur Teilnahme an der Relegation gegen den Dritten der 3. Liga berechtigte. Das Hinspiel in Wiesbaden wurde mit 2:1 gewonnen, im Rückspiel unterlag der FCI vor heimischem Publikum mit 2:3 und stieg durch die Auswärtstorregel in die 3. Liga ab.

Zur Saison 2019/20 wurde ein großer Umbruch der Mannschaft durchgeführt, und die Verträge von langjährigen Spielern wie Marvin Matip oder Almog Cohen wurden nicht verlängert oder vorzeitig beendet. Mit dem Luxemburger Jeff Saibene wurde ein neuer Trainer verpflichtet, der zuletzt Arminia Bielefeld betreut hatte. Nachdem man im Vorjahr mit massiven Transferausgaben sogar für den Aufstieg in die Bundesliga aufgerüstet hatte, besinnt sich der neue Trainer Jeff Saibene eher auf die eigene Nachwuchsarbeit mit etlichen Youngstern im Team. Aber Routiniers wie Beister, Gaus und Kutschke gehen als Führungsfiguren voran.

Heimstätte der Schanzer ist seit der Saison 2010/11 der neu errichtete voll überdachte Audi-Sportpark mit einer Kapazität von 15.200 Plätzen. Er liegt im Südosten Ingolstadts in Richtung Manching. Eigentümer des Stadions ist die Audi Immobilien Verwaltung GmbH, eine Tochtergesellschaft der Audi AG. Das Stadion wurde so gebaut, dass es bei Bedarf erweiterbar ist. In einer ersten Ausbaustufe auf 22.000 Zuschauer könnte das Dach angehoben und drei bis vier weitere Zuschauerränge installiert werden. Für einen weiteren Ausbau auf 30.000 Zuschauer müsste der Verein das Dach komplett entfernen und ein größeres bauen lassen.

Zum Saisonauftakt holte der FCI aus sieben Spielen 14 Punkte und steht auf Rang 3 der Tabelle. Die bisherigen Heimresultate lauten 3:2 gegen Duisburg, 3:0 gegen Würzburg und 2:2 gegen Rostock. Der Zuschauerschnitt daheim beträgt derzeit 6.230. In den letzten Spielen geriet etwas Sand ins Getriebe der Schanzer. Dem glücklichen 2:2 daheim gegen Hansa Rostock folgten ein 0:3 bei Viktoria Köln und ein 5:6 nach Elfmeterschießen im bayerischen Landespokal beim 1. FC Schweinfurt 05.

Bester Torschütze des FCI ist aktuell Stefan Kutschke mit 6 Treffern, beste Spieler (lt. Kicker) Torwart Fabijan Buntic (Note 2,79) und Abwehrspieler Björn Paulsen (3,00).

In einem Pflichtspiel standen sich beide Mannschaften bislang noch nicht gegenüber. In einem Testspiel zu Beginn des Jahres 2019 behielt der damalige Zweitligist FCI gegen den HFC mit 3:1 die Oberhand.