Der nächste Gegner des Halleschen FC gilt als einer der spielstärksten der Liga und ist 2019/20 noch ungeschlagen. Bei der SpVgg. Unterhaching hat der HFC allerdings noch nie verloren.                                                    

Das Stadion am Sportpark (bis Juni 2019 „Alpenbauer Sportpark“) wurde Anfang der 1990er Jahre gebaut, um der SpVgg einen Auszug aus dem Stadion an der Grünau zu ermöglichen und ein adäquates Heim für eine Zweitligamannschaft zu bieten. Nach dem Aufstieg der SpVgg in die Fußball-Bundesliga 1999 wurde es ausgebaut und gemäß der Mindestauflagen des DFB umgestaltet. Da aufgrund der architektonischen Gegebenheiten des Stadions ein Ausbau der Süd- und Westtribüne nicht bzw. nur mit unverhältnismäßigem finanziellem Aufwand möglich (das Vereinsheim bzw. die bestehende Überdachung waren hierbei hinderlich), und im Nordwesten bereits ein „VIP-Haus“ entstanden war, mussten, um die Auflagen des DFB zu erfüllen, nach der erfolgreichen Saison 1999/2000 die Nord- und Osttribüne weiter ausgebaut werden. Zudem wurde die Südtribüne um eine Kurve zur Westtribüne erweitert. Die Osttribüne wurde weiter aufgestockt und mit einem Fertigdach versehen. Zudem wurde die Nordtribüne erhöht und die Kurve zur Osttribüne in gleicher Höhe vollendet. Im Süden schloss die neu gebaute Kurve rechtwinklig an die bisher abfallende Struktur der Westtribüne an. Auch nach dem Umbau weist das Stadion einige Besonderheiten auf, so z. B. das zweistöckige Vereinsheim hinter der Südtribüne sowie der Spielertunnel, der unter der Südtribüne hinaus auf das Spielfeld führt. Fernsehzuschauern wird sofort das Gefährt in der Kurve zwischen Süd- und Osttribüne auffallen. Dort steht der Mannschaftsbus der gegnerischen Mannschaft gut sichtbar geparkt.

Vor der Gründung der 3. Liga im Jahre 2008 hat die SpVgg eine wechselvolle Historie aufzuweisen. Nach dem erstmaligen Aufstieg in die 2. Bundesliga im Jahre 1989 folgten zwei Abstiege und zwei Wiederaufstiege, 1999 gelang sogar der Sprung in die Bundesliga, wo sie sich zwei Jahre halten konnte. Nach dem Abstieg aus der Bundesliga 2001 pendelten die Hachinger zwischen der 2. Bundesliga und der Regionalliga Süd. Im Jahre 2008 qualifizierten sich die Hachinger unter Trainer Ralph Hasenhüttl für die neu geschaffene 3. Liga und sind somit Gründungsmitglied dieser Liga.

Insbesondere aufgrund finanzieller Turbulenzen wurde unter dem seit 2012 amtierenden Präsidenten, dem Ex-Bundesligaprofi Manfred Schwabl, der aus der Not geborene Stil mit jungen Spielern zur (bis heute) offiziellen Marschroute erhoben und die SpVgg zur Talentschmiede. Aufgrund wiederholter namhafter Abgänge musste jedoch 2015 der bittere Gang in die Viertklassigkeit angetreten werden. Nach einem wiederum erfolgten totalen Umbruch („einmal schütteln, konsolidieren und im zweiten Jahr wieder angreifen“) gelang der SpVgg in der Saison 2016/2017 der Wiederaufstieg aus der Regionalliga Bayern in die 3. Liga, wo sie nunmehr ihre insgesamt zehnte Saison bestreitet.

In der Vorsaison, zu Weihnachten, war Haching nach einem 4:0 über Uerdingen 5. der Tabelle, mit Tuchfühlung zu den Aufstiegsrängen. Viele Experten mutmaßten, dass die Hachinger in der Rückserie vorne angreifen würden. Die Mannschaft funktionierte reibungslos, sie wurde in der Winterpause nicht verändert. Das einzige Manko in der Hinserie waren die vielen Remis, denen teils furiose Siege gegenüberstanden, wie auch beim „Spiel des Jahres“, dem 5:4 in Jena oder dem 3:0 gegen Braunschweig, dem 5:0 gegen Kaiserslautern und dem 6:0 gegen Fortuna Köln. Doch was passierte dann? Haching geriet in 2019 völlig außer Tritt. Erst fielen die beiden ersten Spiele dem Wetter zum Opfer, dann setzte es Niederlagen zuhauf, auch wegen einer langen Verletztenliste. Schlussendlich wurde Haching 10., jedoch nur 3 Punkte vom ersten Abstiegsrang entfernt.

Dies soll sich 2019/20 nicht wiederholen. Im Gegenteil. Auch mit Hilfe eines aktuell erfolgten Börsengangs, der insgesamt fast 8 Mio. € in die Kassen der Hachinger spülen wird, soll innerhalb von drei Jahren der Aufstieg in die 2. Bundesliga geschafft werden. Der Kader der Hachinger hat sich zum Vorjahr nicht wesentlich verändert. Namhafte Abgänge sind Torhüter Lukas Königshofer zum KFC Uerdingen und jüngst Torjäger Stefan Schimmer zum 1. FC Heidenheim. Verpflichtet wurde Anfang August der ehemalige Torjäger der 3. Liga Dominik Stroh-Engel („DSE“, 2013/14 27 Tore und acht Vorlagen zum Aufstieg des SV Darmstadt 98 in die 2. Liga). Auch der Hachinger Top-Torjäger der letzten Jahre Stephan Hain, der lange verletzt war, ist seit dieser Woche wieder einsatzfähig und erzielte beim Landespokalspiel der Hachinger in Neustraubling seinen ersten Treffer der Saison. Die Hachinger zählen zum erweiterten Favoritenkreis der Liga.

Aktuell ist Haching nach fünf Spieltagen noch ungeschlagen, weist 11 Punkte auf und belegt Rang 4. Beide bisherigen Heimspiele der Saison wurden gewonnen (5:4 gegen die Würzburger Kickers, 1:0 gegen Hansa Rostock). Zuletzt gewannen die Hachinger 2:0 bei Viktoria Köln.

Von den bisherigen 10 Spielen in 5 gemeinsamen 3. Liga Jahren konnte der HFC 4 für sich entscheiden, bei 4 Unentschieden und 2 Niederlagen. Das letzte Duell in Unterhaching endete am 30. März 2019 0:0. Überhaupt hat der HFC in Haching noch nicht verloren.