Der Rahmen stimmte, das Drehbuch nicht. Denn es hielt an einem tollen Abend kein Happy End bereit. Beim Heimspiel des Halleschen FC gegen den FC Bayern München II gab es dennoch Geschichten, die nur der Fußball schreibt.

Michael Hiemisch ärgerte sich unmittelbar nach Abpfiff über die verpasste Chance. „Da kommen 10.000 Zuschauer, feuern die Mannschaft am Montagabend an als ob es kein Morgen gäbe – und wir belohnen weder die Fans noch uns mit einem Sieg. Das nervt“, so der Co-Trainer des HFC. Er sprach damit vielen aus der Seele. Denn wie schon eine Woche zuvor genoss die Mannschaft eine grandiose Atmosphäre und Stimmung im Stadion, ging nach packendem Kampf aber erneut als zweiter Sieger vom Rasen.

Dabei war die Bühne bereitet. Terrence Boyd als Mann der ersten Halbzeit erzielte seinen ersten Treffer im Trikot des Halleschen FC, die Gebrüder Mai standen sich bei Standards im direkten Duell gegenüber und die Hausherren holten einen Rückstand auf. Doch statt das Spiel zu drehen, gelang nach neuerlichem Gegentreffer nichts Zählbares mehr trotz Anrennen und Torchancen.

Einmal mehr bewiesen die Fans des Halleschen FC ein feines Gespür für die Situation. Trotz angekündigtem Stimmungsverzicht war der Lärmpegel hoch. Zunächst von den Sitzplatztribünen. Und als die Kurve merkte, dass das Team Hilfe von den Rängen braucht, war sie da. Und wie! Ein Happy End blieb dennoch aus vor fünfstelliger Kulisse. Niemand ärgerte sich darüber mehr als das Team auf dem Platz. Vor allem über die Gelegenheit, sich bei den Fans mit einem Erfolgserlebnis zu bedanken für die großartige Rückendeckung.