Der Abschluss der „englischen Woche“ war beim Halleschen FC ein Tag der Premieren. Nicht alle waren erfreulich trotz des 3:1-Heimsieges gegen den Chemnitzer FC. Auffällig: Die sechs erzielten Saison-Tore des HFC verteilen sich auf sechs verschiedene Schützen.

„Auch wenn unsere Offensivkräfte nicht ausschließlich an Toren gemessen werden, fällt mit dem ersten Treffer im HFC-Trikot natürlich eine Last ab“, wusste Trainer Torsten Ziegner zu berichten. Mit Jonas Nietfeld und Patrick Göbel trugen sich am Sonnabend gleich zwei Neuzugänge erstmals in die Torschützenliste ein. „Klar ist es ein schönes Gefühl zu treffen. Aber wichtiger waren heute die drei Punkte“, setzte Jonas Nietfeld nach Spielschluss Prioritäten. Auch Baxter Bahn machte seine erste „Bude“ der Saison 2019/20, bereitete zudem das 1:0 mustergültig vor. Und weil Terrence Boyd nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung im allerersten Spiel für die Rot-Weißen einen Assist zum 2:1 beisteuerte, war der Tag der Premieren (fast) perfekt.

Knapp an seiner Tor-Premiere schrammte dagegen Youngster Julian Guttau vorbei. Der 19-Jährige sorgte für viel Wirbel, kam einmal einen halben Schritt zu spät nach flacher Eingabe und zielte nach Vorarbeit von Dennis Mast freistehend etwas zu hoch. So nah am ersten Drittligator war das Eigengewächs des HFC noch nie. Zudem blieb ihm ein Elfmeter verwehrt, als er unfair geblockt wurde nach feiner Einzelleistung. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Macht der Linksfuß so weiter, dann folgt auch bei ihm bald sein ganz persönliches Tor-Debüt.

Es gab jedoch auch eine Premiere der dramatischen Art. Tobias Schilk renkte sich im Zweikampf die Hüfte aus, befindet sich im Krankenhaus und unterzieht sich am Montag weiteren Untersuchungen inklusive MRT. „Ich bin schon 30 Jahre im  Leistungssport dabei. Aber solch eine Verletzung im Fußball habe ich noch nie erlebt. Da müssen  gewaltige Kräfte gewirkt haben“, war sogar Mannschaftsarzt Dr. Thomas Bartels sichtlich geschockt. Am Sonntag stattete er dem verletzten Spieler einen Besuch im Krankenhaus ab und begleitet ihn ab sofort auf dem steinigen Weg der Genesung. Das wiederum ist keine Premiere für den „Doci“, sondern wiederkehrende Selbstverständlichkeit.