Der Hallesche FC hat auch das dritte und letzte Spiel der englischen Woche für sich entschieden. Gegen den Chemnitzer FC fuhr das Team von Trainer Torsten Ziegner vor heimischem Publikum einen absolut verdienten 3:1-Sieg ein. Eine Hiobsbotschaft gab es trotzdem: Die schwere Verletzung von Tobias Schilk.

Der HFC startete vor 7812 Zuschauer mit der vierten Startformation im vierten Saisonspiel, erneut gab es vier Änderungen in der Mannschaft im Vergleich zum jüngsten Spiel in Köln. Niklas Landgraf kehrte links in die Abwehr zurück nach abgesessener Sperre, Mittwoch-Torschütze Pascal Sohm stürmte von Beginn an und Julian Guttau wurde im offensiven Mittelfeld aufgeboten. Dennis Mast besetzte die linke Seite, die Belastungen der englischen Woche wurden so verteilt und es kamen frische Spieler zum Zug. Toni Lindenhahn und Felix Drinkuth, bei Viktoria noch von Beginn an dabei, bekamen zunächst eine Verschnaufpause. Auf der prominent besetzten Bank nahm erstmals auch Neuzugang Terrence Boyd Platz, der tags zuvor die erste Trainingseinheit mit seiner neuen Mannschaft absolviert hatte.

Die Hausherren übernahmen mit dem Anpfiff das Zepter, traten selbstbewusst und ballsicher auf. Variabel und beweglich gestaltete sich das Angriffsspiel, sehenswert war schon früh in der Partie das 1:0. Baxter Bahn schlich sich in den Rücken der Abwehr, verarbeitete ein Überkopfanspiel und legte quer zum mitgelaufenen Jonas Nietfeld, der aus Nahdistanz traf (6.). Für den Stürmer war es das erste Pflichtspieltor für den Halleschen FC. Die Gastgeber blieben auch danach am Drücker, spielten geduldig nach vorn und ließen hinten keinen einzigen Torschuss der bis dahin mutlosen Chemnitzer in der ersten Halbzeit zu. Die Führung zur Pause hätte angesichts der deutlichen Überlegenheit auch höher ausfallen können, die beste Gelegenheit vergab Julian Guttau nach klugem Zuspiel von Dennis Mast frei vor dem Gehäuse. Hiobsbotschaft bereits in Halbzeit eins: Tobias Schilk renkte sich bei einem unglücklichen Sturz die Hüfte aus, wurde vom Feld getragen und noch am Abend operiert.

Nach dem Wechsel nutzte der CFC nach einem Eckball die Größenvorteile zum 1:1-Ausgleich wie aus dem Nichts. Kai Eisele verschätzte sich beim Herauslaufen, Langner nickte ein (50.). Danach brauchte der HFC fünf Minuten, um sich neu zu sortieren. Doch mit der Doppeleinwechslung von Terrence Boyd und Felix Drinkuth und dem damit verbundenen Signal von noch mehr Druck und Offensive, waren die Rot-Weißen wieder Chef im Ring und zielstrebig. Für seine erste Torbeteiligung im HFC-Trikot brauchte Terrence Boyd lediglich fünf Minuten, dann versenkte Baxter Bahn seine Ablage aus 17 Metern flach im kurzen Eck zum 2:1 (62.). Diese erneute Führung ließ sich der Hallesche FC nicht mehr nehmen, spielte auf das dritte Tor und belohnt sich drei Minuten vor dem Ende mit dem ersten Saisontreffer von Patrick Göbel ins lange Eck zum 3:1. Der Sieg fiel absolut verdient aus, weil der HFC in nahezu allen Belangen überlegen war inklusive deutlich größerer Spiel- und Chancenanteile. Der dritte Sieg in Folge ließ das Team vorerst auf Rang drei klettern. Der beste Saisonstart der Drittliga-Zugehörigkeit ist damit perfekt.

HFC: Eisele – Schilk (39. Kastenhofer), Mai, Landgraf, Göbel, Jopek, Bahn, Mast (57. Drinkuth), Guttau (57. Boyd), Sohm, Nietfeld.

Zuschauer: 7812