Viererkette in Uerdingen. Dreierkette gegen Rostock. Beides in Köln. Die Mannschaft des Halleschen FC besticht 2019/20 mit taktischer Variabilität. Doch das ist nur einer von mehreren Schlüsseln zum Erfolg.

Die bisherigen Gegner des Halleschen FC wurden durchaus vor Denksportaufgaben gestellt. Im Vorjahr agierte das Team fast ausschließlich mit einer Dreier-Abwehrkette, entwickelte damit einen ganz eigenen Stil und wurde gefürchtet für die große Intensität mit frühem Pressing. Lohn war Platz vier, die beste Drittliga-Saison der HFC-Geschichte.

Doch das Trainerteam will die Mannschaft weiter entwickeln. Weniger ausrechenbar sein. In der Vorbereitung wurden verschiedene Grundordnungen einstudiert, das dazu notwendige „Spielermaterial“ ist nunmehr beisammen. Der HFC kann also neuerdings beiden: Dreier- und Viererkette mit den dazu passenden Verschiebungen davor, je nach Bedarf. Zu spüren bekam dies zuletzt Viktoria Köln. Der Aufsteiger hatte den HFC mit Dreierkette wie gegen Rostock erwartet und hatte in den ersten 20 Minuten Mühe, sich auf die plötzliche Viererkette einzustellen. Als Köln besser ins Spiel kam und sich ein Mittel zur Überbrückung der Zonen zurechtgelegt zu haben schien, wechselte der Hallesche FC zur Pause zurück zur Dreierkette. So wurde mehr Druck ausgeübt und Viktoria kam überhaupt nicht mehr ins Spiel.

Torsten Ziegner will taktische Diskussionen nicht überbewerten. „Es geht bei unseren Überlegungen nie darum, den Gegner zu überraschen oder gar zu überrumpeln. Sondern immer nur darum, welche Grundordnung für dieses eine Spiel die größte Wahrscheinlichkeit mit sich bringt, als Sieger vom Platz zu gehen“, erklärt der HFC-Trainer. Und nun darf als nächstes der Chemnitzer FC grübeln, in welchem System der HFC am Sonnabend beginnt. Mit neuer taktischer und personeller Variabilität  ist vieles denkbar.