Terrence Boyd hat Wort gehalten. Er wollte unbedingt noch vor dem Heimspiel in Chemnitz alle Formalitäten in Kanada erledigt und zurück in Halle sein, um erstmals mit seiner neuen Mannschaft zu trainieren. Das gelang ihm mit einer Punktlandung. Als „müder Krieger“.

Um 13 Uhr war Terrence Boyd nach Ankunft am Vormittag, Einkleidung und kurzem Einchecken im Hotel beim Medientermin, bevor er um 14 Uhr erstmals mit der Mannschaft des Halleschen FC auf dem Rasen stand. Der Deutsch-Amerikaner gab sich ausgesprochen locker, bestens gelaunt und nahbar. Ob er weiß, wie groß die Erwartungshaltung ist? „Das ist mir egal. Meine Erwartung an mich selbst ist, dass ich wieder Tore schieße“, antwortete der 28-Jährige, als sei es die normalste und einfachste Sache der Welt.

Man merkt schnell: Terrence Boyd macht sich nicht verrückt. Er hat viel erlebt im Profifußball, weiß an welchen Nuancen Erfolg und Misserfolg mitunter hängen. In Halle will er wieder Spaß am Fußball haben, Teamgeist erfahren, seinen Beitrag leisten. Dazu ist er hier.

„Ich kann mich gut erinnern, dass ich 2009 mal in Halle gespielt habe. Noch im alten Stadion“, schmunzelt Terrence Boyd. Natürlich sei er müde nach zwei Trips von Kanada Richtung Deutschland innerhalb einer Woche. „Deshalb gehe ich nach dem Training sicher früh schlafen“, kündigt der neue Stürmer an. Ob er gegen Chemnitz am Sonnabend schon im Kader ist? Das entscheidet der Trainer. Oder die Spielgenehmigung. Die lag am Freitagmittag nämlich noch nicht vor aus Übersee.