Beim Umsteigen in München bestand Verletzungsgefahr. „Ich musste sprinten, um den Anschlussflug nach Leipzig zu bekommen“, lacht Terrence Boyd, als er endlich beim Halleschen FC angekommen war. Der Stürmer ist zurück in seiner zweiten Heimat. Und will an erfolgreiche Zeiten anknüpfen.

Die Reisestrapazen waren dem bulligen Angreifer mit Erstligaerfahrung kaum anzumerken. Siebeneinhalb Stunden dauerte der Flug von Toronto, der ihn zum Medizincheck in Halle und schließlich zur Vertragsunterschrift beim HFC führte. Für zwei Jahre bis 2021. Der 28-Jährige will Fußball spielen, in gewohnter Umgebung bei der Familie sein.

Bereits am Dienstagmorgen geht es für Terrence Boyd noch einmal zurück über den „großen Teich“. Der nordamerikanische Verband muss ihm noch die Freigabe erteilen, dazu muss er höchstselbst vorstellig werden. Und Frau samt Tochter warten ebenfalls in Toronto auf das Familienoberhaupt, kehren mit ihm nach Deutschland zurück. Das Abenteuer MLS ist für Terrence Boyd beendet.

Der gebürtige Bremer durchlief die Stationen Hertha BSC und Borussia Dortmund. Der endgültige Durchbruch gelang ihm bei Rapid Wien, wo er in 80 Spielen für den österreichischen Traditionsverein 37 Treffer gelangen. Darunter auch vier in der Euroleague. Das machte ihn begehrt, RB Leipzig investierte 2 Millionen Euro in den Stürmer, der die deutsche und die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt und 14 Länderspiele für die USA bestritt. In Leipzig fand er sein privates Glück, nicht aber sein sportliches. Zwei Knieverletzungen warfen ihn weit zurück, der Wechsel zum SV Darmstadt 98 war ein Neuanfang. Nach 44 Spielen in der 1. und 2. Bundesliga suchte er eine neue Herausforderung und fand sie beim FC Toronto, wo er auf elf Einsätze kam. Beim Halleschen FC sollen es deutlich mehr werden. Wenn er zurückgekehrt ist nach Halle von seinem nochmaligen Trip nach Nordamerika.