Der Hallesche FC hat sein erstes Heimspiel der Saison 2019/20 gegen den F.C. Hansa Rostock mit 1:0 gewonnen und dabei die Nerven der 9430 Zuschauer strapaziert. Björn Jopek gelang in der 88. Minute in Unterzahl der erlösende Treffer für die Rot-Weißen.
Der HFC stellte bei der Heimspielpremiere 2019/20 seine Grundordnung um, agierte mit einer Dreierabwehrkette und einem Offensiv-Trio. Niklas Kastenhofer rückte in die zentrale Verteidigung neben Tobias Schilk und Niklas Landgraf, die Außen wurden von Patrick Göbel und Dennis Mast besetzt und Björn Jopek dirigierte mit Baxter Bahn das HFC-Spiel. Ganz vorn tauschten Julian Guttau, Jonas Nietfeld und Sebastian häufig die Positionen.
Die Hausherren bemühten sich sofort um Initiative und Geduld in den eigenen Aktionen, verlagerten das Geschehen zumeist in die Rostocker Hilfe. Doch die spürbare Nervosität führte zu vielen leichten Fehlern, das unbedingte Wollen zu fehlender Lockerheit. Hansa konnte daraus kein Kapital schlagen, weil der HFC am Drücker blieb und das erste Saisontor erzwingen wollte. Jonas Nietfeld versuchte es aus 25 Metern per direktem Freistoß, der Hansa-Keeper lenkte das Geschoss an die Lattenoberkante (8.). Zuvor wurde ein Schuss von Patrick Göbel geblockt (6.). In der Folge sorgte noch ein Freistoß von Dennis Mast für Gefahr (18.), ehe sich nacheinander Julian Guttau, Sebastian Mai und Baxter Bahn aus der Distanz versuchten. Rostock hatte im letzten Drittel der ersten Halbzeit mehr Zugriff und Spielanteile, verpasste eine gute Kopfballchance. In einem intensiv geführten Spiel mit vielen Zweikämpfen bei großer Hitze stand es zur Pause 0:0.
Der Abnutzungskampf ging in Hälfte zwei weiter. Zunächst hatte erneut Hansa Vorteile, weil der HFC mehrere Bälle früh in der Vorwärtsbewegung verlor. Dann ging Trainer Torsten Ziegner volles Risiko, schöpfte schon vor der 60. Minute sein komplettes Wechselkontingent aus. Erst kam Neuzugang Felix Drinkuth, dann Toni Lindenhahn und schließlich Jannes Vollert. Es ging nochmal ein Ruck durch das Hallenser Team. In wenigen Minuten erarbeitete sich der Gastgeber drei Top-Chancen. Erst köpfte Sebastian Mai den Keeper aus Nahdistanz an (58.), dann kratzte der Torwart einen Kopfball von Björn Jopek aus dem Eck und war auch beim Nachschuss zur Stelle (59.). Und schließlich setzte Toni Lindenhahn den Ball von der Strafraumgrenze an den linken Pfosten (61.). Die Intensität hielt auch in der Folge an, doch die Beine wurden zunehmend schwer. So kam auch Niklas Landgraf nach 79 Minuten einen Tick zu spät und wurde mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen. Der HFC jedoch glaubte an seine Chance. Nachdem Kai Eisele einen gefährlichen Flachschuss in großartiger Manier pariert hatte (82.), schlug Björn Jopek zu. Mit dem schwächeren rechten Fuß traf der Spielgestalter aus 16 Metern mit Hilfe des Innenpfostens zum umjubelten 1:0.
Letztlich blieb es bei dem durchaus verdienten Sieg, denn trotz aller Fehler betrieb der HFC riesigen Aufwand und hatte in Summe die klar besseren Chancen. Björn Jopek gelang nicht nur der erste Treffer für die Saalestädter in der Saison 2019/20, sondern auch der erste Treffer gegen Hansa Rostock vor heimischem Publikum nach zuvor drei Partien ohne eigenes Tor im Ost-Derby.
HFC: Eisele – Schilk, Kastenhofer (57. Vollert), Landgraf, Göbel, Bahn, Jopek, Mast (55. Lindenhahn), Guttau (46. Drinkuth), Nietfeld, Mai
Hansa: Kolke – Ahlschwede, Straith, Riedel, Rieble, Öztürk, Pepic, Vollmann (78. Butzen), Opoku (71. Königs), Hildebrandt (64. Bülow), Breier
Zuschauer: 9430