Der Hallesche FC hat sein Trainingslager bezogen. Im thüringischen Heilbad Heiligenstadt. Traditionell führt ein Spieler des Profikaders das HFC-Tagebuch aus dem Mannschaftshotel – anonym, um keine Schwierigkeiten zu bekommen. Heute: Der Donnerstag.

Vermutlich hat einer meiner besonders cleveren Mitspieler beim gestrigen Abendessen gegenüber dem Trainerteam fallen lassen, dass angesichts der Hitze eine Abkühlung gut täte. Wurde prompt umgesetzt, aber anders als erhofft und erwartet. Um 8 Uhr morgens mussten wir heute ins benachbarte Freibad marschieren und bei 20 Grad Wassertemperatur insgesamt 30 Minuten schwimmen. Wird jedenfalls nicht mein Hobby. Zum Glück war ich nicht der einzige, der so aussah, als hätte er vorgestern das Seepferdchen abgelegt. Die Talente driften da ordentlich auseinander im Mannschaftsgefüge und wir alle können froh sein, dass nicht Wasserball unsere Sportart ist. Da wäre der Erfolg vermutlich eher sehr überschaubar.

Nach dem Frühstück ging es aber endlich wieder auf den Rasen, auch wenn dort Gewichte geparkt waren und der Kraftteil auch nicht viel mit Ballarbeit zu tun hatte. Was soll’s, gehört halt dazu. Der Donnerstag scheint übrigens Tag für Presse, Funk und Fernsehen im Trainingslager zu sein. Der MDR war zu Besuch, sowohl TV als auch Hörfunk. Die Mitteldeutsche Zeitung trumpfte sogar zu zweit auf und die Bild-Zeitung begleitet uns auch die ganze Woche. Am Abend steht noch Medienschulung auf dem Programm. Heißt: Wieder nicht liegen, sondern sitzen. Dabei wollen die allermeisten nach nunmehr sieben Einheiten in knapp 2,5 Tagen nur noch das. Also Beine ausstrecken. Die befohlene Nachtruhe steht nur noch theoretisch auf dem Zettel zur Orientierung, freiwillig überzieht diese Uhrzeit wohl niemand im Team. Einfach aus Erschöpfung. Also dann: Gute Nacht und bis morgen.

Euer Tagebuch-Autor in kurzen Hosen